"Dieser Weg wird kein leichter sein, dieser Weg wird steinig und schwer.“ Die bekannten Zeilen des deutschen Sängers Xavier Naidoo könnten sich gut und gerne die Spieler des WAC zu eigen machen. Auf dem Weg ins Halbfinale des ÖFB-Cups mussten die Lavanttaler mit Ausnahme der ersten Runde (Anm. 4:2-Sieg bei Regionalligist Weiz) als Einziger der vier verbliebenen Semifinalisten drei Bundesliga-Mannschaften aus dem Bewerb werfen. Nach Siegen über Ried (1:0), Wiener Neustadt (3:2) und Rapid (2:1), stellt die Wiener Austria heute die letzte Hürde vor dem Endspiel im Klagenfurter Wörthersee-Stadion dar.

„Gute Ausgangslage“

Nachdem der erstmalige Cup-Halbfinaleinzug der Klubhistorie bereits Realität ist, soll nun das „Finale daham“, wie das Endspiel auf der Homepage der Wolfsberger bezeichnet wird, folgen. „Wir haben uns in eine gute Ausgangslage gebracht, dementsprechend groß sind auch die Erwartungen“, gibt sich Trainer Didi Kühbauer vor einem der wichtigsten Spiele der jüngeren Vereinsgeschichte zuversichtlich. „Wir haben im Cup bisher super Leistungen gezeigt, daher glaube ich, dass wir den Finaleinzug schaffen können.“ Der Optimismus des Burgenländers stützt sich nicht zuletzt auf die wiedergefundene Heimstärke seiner Elf.


Die letzten fünf Pflichtspiele vor heimischer Kulisse konnten die Wolfsberger, die gestern die Vertragsverlängerungen von Boris Hüttenbrenner (2 Jahre) und Peter Zulj (1 Jahr) bekannt gaben, allesamt für sich entscheiden. „Wir haben daheim wirklich eine sehr gute Serie hingelegt, daher passt das Selbstvertrauen“, spielt Mittelfeld-Akteur Christopher Wernitznig auf den Erfolgsfaktor Lavanttal-Arena an.
Doch neben dem Heimvorteil spricht vor allem die Statistik für einen Triumph über die Wiener Austria. Gegen die Veilchen, mit 27 Erfolgen Rekord-Cup-Sieger, holten die Wölfe in der laufenden Saison zehn von zwölf möglichen Zählern. Zudem präsentierte sich die Austria bei der 0:2-Niederlage am Wochenende in Altach von ihrer schlechtesten Seite, musste den wohl letzten Funken Hoffnung auf einen Europacup-Platz in der Bundesliga ad acta legen.
Dennoch wehrt man sich im Lager der Lavanttaler gegen die Annahme der Favoritenrolle.

„Keine leichte Aufgabe“

„Es wäre ein Fehler, wenn wir glauben würden, dass es gegen die Austria einfach wird. Sie wollen sicher eine Trotzreaktion für die letzten Leistungen zeigen“, warnt Kapitän Michael Sollbauer vor den kriselnden Violetten. Ähnlich sieht es der Trainer: „Kein Spieler oder ich werden die Austria unterschätzen. Sie haben noch immer den zweitteuersten Kader der Liga und können mit dem Cup-Sieg die Saison retten.“

Ein Sieg seines Teams wäre für Kühbauer keine Rettung, sondern die Krönung, „schließlich steht der WAC nicht jedes Jahr in einem Finale“. In diesem hätten die Wolfsberger die historische Chance, 14 Jahre nach dem FC Kärnten den zweiten Cup-Sieg nach Kärnten zu holen.

UWE BLÜMEL

Video: WAC-Spieler und Trainer im Interview