Die Erleichterung war den Akteuren des WAC nach dem 2:0-Heimerfolg gegen Wiener Neustadt ins Gesicht geschrieben. Der Negativlauf von drei Niederlagen in Serie fand sein Ende, wiewohl im Lavanttal trotz des Ergebnisses nicht alles Gold war, was glänzte. „Man hat gemerkt, dass die Lockerheit gefehlt hat“, gab Boris Hüttenbrenner zu bedenken, Jacobo sprach von einer „ganz schwierigen Anfangsphase“. Dass sich die Kühbauer-Elf vor dem Nachtragsspiel in Grödig (Mittwoch, 18.30 Uhr) dennoch wieder nach oben orientieren darf, ist mehreren Faktoren geschuldet.

Stabile Abwehrleistung

Die durch die Ausfälle von Kapitän Michael Sollbauer und Nemanja Rnic neu formierte Innenverteidigung ließ sich gegen Wiener Neustadt wenig zuschulden kommen. Neben Hüttenbrenner zeigteder in die Startelf gerückte Daniel Drescher mit starkem Zweikampfverhalten, dass er eine ernsthafte Alternative im Abwehrzentrum ist. „Der Spielaufbau hat zwar nicht immer gepasst, dafür aber das Ergebnis“, so der 25-Jährige. Melden sich Sollbauer und Rnic nach ihrer Sperre beziehungsweise Verletzung zurück, bleibt abzuwarten, wem Kühbauer in den nächsten Partien das Vertrauen schenkt.

Erfolgreiche Rückkehrer

Stand hinter dem Einsatz von Manuel Weber (Fingerbruch) und Tadej Trdina (Nasenbeinbruch) noch bis kurz vor Spielbeginn ein dickes Fragezeichen, entpuppten sich die beiden mit ihren Treffern als Väter des WAC-Erfolges. Trdina, der erstmals mit einer Maske auflief, sorgte für viel Betrieb im Wiener Neustädter Strafraum und leitete mit seinem Treffer zum 1:0 den Sieg ein. Im Mittelfeld zog Weber, der trotz eines Schlags auf die eingeschiente Hand bis Minute 80 durchhielt, die Fäden.

Zweikampfbetontes Spiel

„Wir wollten keinen Schönheitspreis gewinnen“, gab Drescher nach dem Spiel zu bedenken. Trainer Kühbauer war es bereits vor der Begegnung egal, „wie wir die Partie gewinnen“. Der WAC versuchte, nicht zuletzt wegen des schwer zu bespielenden Untergrunds in der Lavanttal-Arena, über ein geordnetes und zweikampfbetontes Spiel neues Selbstvertrauen zu tanken. „Ich denke, dass die Verhältnisse in Grödig nicht viel anders sein werden. Daher war es wichtig, dass unser Spiel gut funktioniert hat“, so Joachim Standfest.

UWE BLÜMEL