Es war im Jahr 1992, als Nenad Bjelica und Slobodan "Bobby" Grubor bei einem Turnier in Kroatien erstmals die Klingen kreuzten, ohne sich davor persönlich gekannt zu haben. Bjelica war Spieler von Osijek, Grubor von Rijeka. An das Ergebnis können sie sich heute nicht mehr erinnern. Viel mehr Spuren hinterließ ihre fast sechsjährige Zusammenarbeit in Österreich, die am 15. September 2007 beim FC Kärnten ihren Anfang nahm und im Mai 2012 beim WAC mit dem Bundesliga-Aufstieg ihren Höhepunkt erfuhr. Durch Bjelicas Wechsel zur Wiener Austria und Grubors Aufstieg zum WAC-Cheftrainer stehen sich die beiden heute in Wolfsberg zum ersten Mal als Gegner gegenüber. Sie bezeichnen sich als "sehr gute Freunde" - und doch unterschieden sie sich in vielen Punkten. Charakter. Bjelica gilt als der emotionale Teamleader, Grubor als ruhiger Tüftler. Beide setzten dabei auf die menschliche Komponente. Jeder Spieler genießen viele Freiheiten, auf dem Platz jedoch gilt Ordnung und Arbeit als oberstes Gebot. Bei Fehlverhalten kennt Bjelica jedoch keine Gnade. Da kann es schon einmal zum Kaderrauswurf kommen. Weiters eckt er gerne bei Schiedsrichtern oder Medien an, kritisiert auch öffentlich seine Spieler "Manchmal provoziere ich gewisse Dinge, um so neue Reizpunkte bei meiner Mannschaft zu setzen", so Bjelica. Grubor dagegen regelt Konflikte intern ohne viel Tamtam. "Aber auch ich habe schon Spieler in die Kabine geschickt", so Grubor.