Länderspielpausen können auch dafür genutzt werden, einmal einen Kassensturz zu machen. Im wahrsten Sinne des Wortes tat dies Lukas Gütlbauer zuletzt. Der im Moment verletzte Keeper der Lavanttaler hütet nämlich auch behutsam das Team-Sparschwein, in das immer dann eingezahlt wird, wenn gegen den selbst erstellten Strafenkatalog verstoßen wird.

Damit sich vielleicht schon in der Winterpause der nächste Mannschaftsabend ausgeht, werden monatlich die genau von Gütlbauer protokollierten Strafen einkassiert, „vom letzten Geld waren wir zuletzt immerhin essen und danach auch ein bisserl feiern“, schildert der Torhüter, der auch verrät, wie denn die einzelnen Strafen zusammenkommen: „Der Trainer hat gesagt, wir sollen im Mannschaftsrat einen Katalog ausarbeiten, aber nicht zu hart, weil er ist kein Freund von Strafen. Vielleicht hat er als Spieler ja selber viele zahlen müssen.“

Beim WAC schaut das nun wie folgt aus: Wer zu spät kommt, zahlt zehn Euro pauschal und für jede weitere Minute zwei Euro. Lässt man Kleidung am Trainingsplatz liegen oder trägt am Matchtag nicht das richtige „Ausgehshirt“ oder die passenden Schuhe vom Verein, müssen 20 Euro hergerichtet und eingezahlt werden. Am teuersten sind unnötige Gelbe Karten, etwa wegen Kritik oder Unsportlichkeiten. „Die erste kostet 50 Euro, danach verdoppelt sich die Summe jedes Mal. Was als unnötig gilt, entscheidet das Trainerteam“, führt Gütlbauer aus.

Zukic zahlt oft, Altunashvili so gut wie nie

Am meisten eingezahlt hat bisher übrigens Mittelfeldmotor Dejan Zukic. „Er nimmt das auch mit dem Stichtag nicht so genau, bei zu spätem Einzahlen musste er täglich fünf weitere Euro drauflegen.“ Besonders brav beim Einzahlen ist laut Gütlbauer Markus Pink, selten überhaupt zur Kasse gebeten wird Sandro Altunashvili, „der ist richtig ordentlich.“

Nur die Kasse zu bewachen, das soll nicht mehr lange so weitergehen für Gütlbauer, der langsam wieder ins Training einsteigen möchte. „Noch vor der Winterpause möchte ich zeigen, dass ich wieder da und fit bin.“ Und neuerlich den Kampf ums Einserleiberl mit Nikolas Polster befeuern.

Gegen Altach nimmt am Sonntag (14.30 Uhr) aber weiter David Skubl den Bankplatz als Zweier-Goalie ein, Erik Kojzek und David Atanga sind indes wieder im Training aufgetaucht. „Für 90 Minuten reicht es noch nicht, aber wir haben im Sturm wieder Alternativen“, freut sich Trainer Didi Kühbauer.