34 Grad im Schatten und weitestgehend windstill, so präsentierten sich die äußeren Umstände in Wien Favoriten. Drückend waren nicht nur die Luftbedingungen, sondern auch phasenweise das Spiel der Gastgeber in der Hälfte des WAC. Die Lavanttaler hatten gegen die zuletzt so enttäuschend agierenden Veilchen einiges zu tun. Früh rückte Lukas Gütlbauer in den Fokus. Der WAC-Schlussmann rettete bereits nach elf Minuten erstmals glänzend gegen den heranstürmenden Andreas Gruber, in Minute 18 hatte er bei einem Stangenschuss von Nik Prelec zuerst Glück, präsentierte im Nachsetzen aber gegen Ex-Wölfe-Stürmer Maurice Malone sein können, verkürzte im richtigen Moment noch den Winkel.
Getroffen hat dann aber die Elf von Didi Kühbauer, der seine Mannschaft unverändert im Vergleich zum Auftakt gegen Klagenfurt aufs Feld geschickt hatte. Dabei machte die Austria-Hintermannschaft um Aleksandar Dragovic, der erstmals seit 13 Jahren wieder in Violett auflief, keine gute Figur. Ein Freistoß von Dejan Zukic segelte aus spitzem Winkel direkt in die Maschen. Auch, weil Simon Piesinger Austria-Keeper Samuel Sahin-Radlinger geschickt die Sicht verstellte (26.).
Die Austria zeigte nach dem Fehlstart in Liga und Europacup nach dem 0:1 sichtlich Nerven, der WAC machte genauso weiter. Kompakt hinten und nach vorne wurde gestichelt. Auch in den Zweikämpfen, die Spieler und Fans der Violetten zunehmend provozierten. So dauerte es bis zur 65. Minute, ehe sich vor einem Tor wieder etwas ereignete. Der eingewechselte Dominik Fitz zog aus gut elf Metern ab, Gütlbauer lenkte die Kugel mit einer sehenswerten Flugeinlage noch über die Latte. Sekunden später gerieten Thierno Ballo und der für Thomas Sabitzer gekommene Erik Kojzek in den Mittelpunkt, die den Ball aber ebenfalls nicht im Tor unterbringen konnten.
Kompakte Wölfe mussten sich doch noch geschlagen geben
Doch eine gute Viertelstunde vor Schluss sollte dann doch das 1:1 von der Anzeigetafel prangen. Nach einigem Chaos wohlgemerkt. Zunächst zog Manfred Fischer ab, ein abgefälschter Ball landete am Fuß von Andreas Gruber, der einschoss. Den präsenten Abseitsverdacht des FAK-Stürmers schloss das Schiedsrichtergespann aus, checkte mittels VAR aber ein vermeintliches Handspiel eines Austrianers im WAC-Strafraum. Weil auch diese Vermutung nicht bestätigt werden konnte, zählte das Tor.
Und plötzlich drohten den Wölfen die Fälle davonzuschwimmen, denn in der Schlussphase sah auch noch Nico Wimmer wegen eines Handspiels glatt Rot. Die insgesamt sieben Minuten Nachspielzeit samt violetter Schlussoffensive waren für die Wölfe dann doch noch zu lange. In der 93. Minute lupfte Muharem Huskovic das Spielgerät über Gütlbauer hinweg zum Austria-Sieg.
Zwei Minuten später konterten die Hausherren zehn Wolfsberger auch noch aus und so konnte Dominik Fitz den Schlusspunkt setzen.