Bis tief in die Nachspielzeit sah in Altach alles nach einem torlosen Unentschieden aus. Leistungsgerecht – es war wahrlich kein gutes Fußballspiel zwischen Hartberg und den Vorarlbergern. „Beide Mannschaften haben nicht ihre beste Leistung gezeigt“, analysierte Hartberg-Stürmer Dario Tadic die 90 Minuten im Ländle. „Es war viel Hin- und Hergeschiebe, niemand ist wirklich gefährlich geworden“, erklärte Abwehrchef Mario Sonnleitner. „Es war vom ersten Moment an eine zache Partie“, sagte Hartberg-Trainer Klaus Schmidt zum Geschehenen.
Was stand auf dem Spiel? Nach dem Sieg der Rieder gegen Rapid Wien, der zur Trennung von Rapid-Trainer Ferdinand Feldhofer geführt hatte, war klar: Wer verliert, ist neues Schlusslicht. Und die Angst vorm Verlieren stand im Zentrum. „Das war nicht der Plan, von keiner der beiden Mannschaften. Wir haben uns gegenseitig neutralisiert, hängen beide hinten drinnen. Dann schaut das einmal so aus“, sagte Sonnleitner.
Am Ende machte ein Mann den Unterschied aus, vor dem Schmidt auch vor der Partie gewarnt hat. „Seit Tagen mache ich mir Gedanken, wie wir Atdhe Nuhiu aus dem Spiel nehmen“, sagte der Hartberg-Trainer. Die Wucht des Zwei-Meter-Stürmers kann Hartberg nicht bieten, der Plan war klar: Bälle auf den Zielspieler der Altacher verhindern, die Vorarlberger weit weg vom eigenen Tor halten. Das funktionierte, bis sich Marin Karamarko in der 93. Minute von Csaba Bukta düpieren ließ, auf den Mittelstürmer flankte, der sich nicht zweimal bitten ließ. Ein Kontakt mit der Brust, einer mit dem Fuß – und Hartberg ist Letzter. „Es tut weh. Das sind Nackenschläge, die schwer wegzustecken sind“, sagt Schmidt. Wieder vergab Hartberg in der Nachspielzeit einen Punkt – wie auch schon gegen Austria Klagenfurt vor zwei Wochen. „Wir müssen jetzt die Kräfte mobilisieren und nach vorne schauen“, sagt Schmidt.
Anders als gegen Klagenfurt vor zwei Wochen war Hartberg vom Videobeweis zweimal begünstigt: Tobias Kainz (48.) und Sonnleitner (84.) bekamen den Ball im Strafraum an die Hand – beide Male entschied Schiedsrichter Achim Untergasser nach Videostudium gegen Elfmeter.
Für den neuen Tabellenletzten – mit einem Spiel weniger – geht es am Wochenende zu Hause gegen die WSG Tirol weiter. Da sind auch Rene Swete und Jürgen Heil wieder dabei. Die beiden Leistungsträger waren wegen „disziplinärer Verfehlungen“ von Schmidt aus dem Kader gestrichen worden.