Das kommt überraschend: Cheftrainer und Sportdirektor Markus Schopp macht beim TSV Hartberg von seiner vertraglichen Ausstiegsklausel Gebrauch und wechselt mit sofortiger Wirkung zum Ligakonkurrenten LASK nach Oberösterreich. Damit endet die zweite Amtszeit des Grazers bei den Oststeirern. Seine Bilanz: 166 Spiele, 62 Siege, 36 Unentschieden und 68 Niederlagen, Punkteschnitt 1,34. Bei den Linzern agiert der Steirer als Trainer und Sportdirektor. Sein Vertrag läuft bis Sommer 2027. Die Oberösterreicher trennten sich nach einem schwachen Saisonstart von Thomas Darazs.
„Ich blicke auf eine sehr intensive und erfolgreiche Zeit beim TSV Egger Glas Hartberg zurück. Ich möchte mich bei den Klubverantwortlichen für die hervorragende Zusammenarbeit und Unterstützung bedanken. Wir haben gemeinsam mit großem Einsatz und kontinuierlicher Arbeit den Verein in der höchsten österreichischen Spielklasse etabliert und sogar in den Europacup geführt“, sagt Schopp, der auch seinen bisherigen Assistenten Alexander Marchat zum LASK mitnimmt, zu seinem Wechsel.
Kein böses Blut
Für Hartberg-Obmann Erich Korherr kam der Wechselwunsch „natürlich sehr überraschend“, wie der Obmann erklärt: „Am Montagabend hat er uns mitgeteilt, dass er gerne einen Wechsel anstreben würde, aber noch eine Nacht darüber nachdenken will. In der Früh hat er uns dann informiert und sich von der Mannschaft verabschiedet.“ Die Entscheidung kann der Oststeirer durchaus nachvollziehen: „Er bekommt eine Riesenchance bei einem Verein mit toller Infrastruktur, der außerdem international spielt. Hartberg war schon immer ein Sprungbrett und er kann jetzt den nächsten Schritt machen.“ Es gebe „keinerlei böses Blut“ zwischen Verein und Schopp, vielmehr sei man „enorm dankbar für die gemeinsame Zeit“.
Kommentar
Wie es in den nächsten Tagen weitergeht, entscheidet sich am Dienstagnachmittag. Fix ist: Christian Gratzei bleibt in der Oststeiermark und könnte eine wichtige Rolle einnehmen. Das Training wird interimistisch von Markus Karner geleitet. Der 46-Järhige ist Jugendleiter und Trainer der zweiten Mannschaft. „Wir werden uns mit der Trainersuche Zeit lassen, es passiert sicher nicht von heute auf morgen.“ Auf die Frage, ob der neue Coach nach der Länderspielpause bereits an der Seitenlinie steht, meint Korherr: „Das kann durchaus sein, muss aber nicht.“ Auch bei der Suche nach einem neuen sportlichen Leiter habe man keine Eile – sollte es überhaupt zu einer Verpflichtung kommen. „Die Unterschriften habe ja ohnehin ich immer geleistet und außerdem ist der Kader gut, da brauchen wir nicht viel verändern. Wir werden uns in den nächsten Tagen und Wochen auch auf dieser Position richtig aufstellen.“ Ein Innenverteidiger soll dennoch in naher Zukunft verpflichtet werden.