Die Vorfreude in Haugesund auf das heutige Spiel zwischen der heimischen Mannschaft und dem SK Sturm ist da. Selbst die Rezeptionistin im Hotel fragte, ob wir schon der Partie entgegenfiebern. Die Region um Haugesund ist eben fußballbegeistert. Mit Wintersport können sich die wenigsten identifizieren. Das liegt daran, dass hier im Südwesten Norwegens kaum Schnee fällt. "Im Norden leben alle für den Wintersport, hier herunten weniger", sagte Haugesunds Pressesprecher. Trotz aller Begeisterung werden nicht mehr als 4000 Zuseher ins Stadion kommen. Es ist Ferienzeit und da sind viele auf Urlaub. Bei nationalen Spielen sind 8000 Zuschauer zugelassen, im Europacup 6000.

Highlight für Haugesund

Das Spiel ist für den FK Haugesund ein Höhepunkt. Denn allzuoft können sich die Norweger, die in der aktuellen Meisterschaft nach 15 Runden in der 16er-Liga auf Platz acht liegen, international nicht präsentieren. "Wir haben in den letzten sechs Jahren dreimal in der Europacup-Qualifikation gespielt", erklärt Haugesund-Trainer Jostein Grindhaug und sagt weiter: "Wir haben eine Idee, wie wir gegen Sturm vorgehen werden. Taktische Einzelheiten werde ich aber nicht verraten." Auch Manager Eirik Opedal freut sich auf das Spiel und sagt gar: "Das Spiel gegen Sturm ist das größte in unserer Vereinsgeschichte."

Dass die Norweger in einem laufenden Bewerb spielen "ist für sie sicher kein Nachteil", sagt Jakob Jantscher, ergänzt aber: "Uns muss das aber egal sein. Wir sind gerüstet." Haugesund ist jedoch auch bis in die Haarspitzen motiviert und gibt sich vor der Partie kämpferisch. "Wir können Sturm Graz schlagen. Warum nicht?", sagt Spieler Niklas Sandberg.

Jostein Grindhaug
Jostein Grindhaug © GEPA pictures

Der FK Haugesund wurde 1993 geründet, der Klub kam durch eine Fusion zwischen den Vereinen Sportsklubben Haugar und Djerv 1919 zustande. Und das Premieren-Tor des damals neu geründeten Vereins erzielte Jostein Grindhaug, der jetzige Trainer. Der ist übrigens humorvoll und antwortete auf die Frage, wieviele Leute er zum Spiel erwartet, schmunzelnd: "Ich weiß nicht genau, aber ich kann ihnen sagen, dass es definitv mehr sein werden als beim Spiel in Graz."

Sturm ist jedenfalls gerüstet für das Spiel am Abend. Am Vormittag fand ein gemeinsamer Spaziergang statt. Nach dem Mittagessen fängt die Vorbereitung auf das Spiel mit einer Besprechung an. Nach einem kleinen Imbiss geht’s ab ins Stadion, wo um 19 Uhr das Spiel vom litauischen Schiedsrichter Donatas Rumsas angepfiffen wird.