Sturm Graz hat Altach zuhause 3:1 (1:0) besiegt und mit dem zweiten Saisonsieg die Chance genutzt, sich nach drei Runden im Vorderfeld der Fußball-Bundesliga festzusetzen. Kelvin Yeboah (59., 79./Elfmeter) wurde vor 8504 Zuschauern zum Matchwinner aufseiten der Steirer, die weiter an der Heimfestung bauen. Im 18. Ligaheimspiel unter Trainer Christian Ilzer gab es den zwölften Sieg. Altach konnte nach dem 2:1 in Hartberg nicht nachlegen.
Ein seltener Erfolgsmoment blieb den Ländle-Kickern bei ihrer zweiten Saisonniederlage letztlich deutlich verwehrt: Im 18. Liga-Gastspiel in Graz setzte es für Altach die 14. Niederlage. Ein Treffer von Stefan Haudum (59.) bedeutete nur zwischenzeitlich den Ausgleich aus dem Nichts. Jon Gorenc-Stankovic hatte früh das 1:0 für Sturm (17.) markiert.
Die Grazer liefen mit derselben Startelf ein, die in der Vorwoche beim WAC 4:1 gewonnen hatte. Auch der angeschlagene Schlüsselspieler Jakob Jantscher wurde nach Achillessehnenproblemen fit. Bei den Vorarlbergern saß Neo-Stürmer Atdhe Nuhiu zugunsten von drei defensiven Mittelfeldspielern zunächst auf der Bank.
Altach bezog auch zugleich Position, versuchte die Räume zu verknappen, was trotz erster Grazer Gefahrenmomente durch Yeboah (7./Kopfball) und Ivan Ljubic (10./Schuss) sogar recht gut klappte. Doch statt des drohenden Geduldsspiels aus Sicht des Heimteams, schlug Sturm wie schon gegen den WAC aus einem Corner zu.
Gorenc-Stankovic schmiss sich erfolgreich in den hohen Ball von Jantscher (17.). Der nun vierfache Saison-Torvorbereiter versuchte artistisch mit einem Seitwärts-Fallzieher nachzulegen (26./drüber) - ein Sinnbild der momentanen Spiellaune in schwarz-weiß, die Otar Kiteishvili mit einem Fallrückzieher (45./weit drüber) unterstrich.
Tino Casali hielt in der ersten Hälfte chancenlose Altacher im Spiel. Der Altach-Goalie war bei einem Yeboah-Schuss noch mit den Fingerspitzen dran (31.) und vereitelte kurz darauf die nächste Topchance, als Kiteishvili völlig frei auf Höhe des Elfmeterpunkts abzog (32.).
Am anderen Endes des Feldes war Sturm-Goalie Jörg Siebenhandl völlig beschäftigungslos - bis zur 49. Minute, als sich ein Heber von Csaba Bukta gefährlich senkte. Die nachfolgende Ecke war erfolgsgekrönt: Sandi Krizman verlängerte, und Haudum staubte an der zweiten Stange ab (50.). Altachs Trainer Damir Canadi hatte zur Pause mit einem Dreifach-Tausch einen Formationswechsel (Dreierabwehrkette) vollzogen. Die Neuen Nuhiu, Bukta und Philipp Netzer brachten neuen Schwung.
Sturm aber antwortete mit rollenden Angriffen. Bei einer Dreifach-Chance über Gregory Wüthrich, Yeboah und David Affengruber retteten noch Casali bzw. Krizman auf der Linie (54.). Doch eine Dante-Flanke fand kurz darauf den Kopf von Yeboah, der die Grazer Führung wiederherstellte (59.).
Danach baute auch Ilzer seine Defensive zur Dreierformation um, ein Sturm-Konter gipfelte in der Vorentscheidung: Yeboah holte gegen Netzer einen Elfmeter heraus und verwandelte den Strafstoß selbst, indem er Casali verlud (79.). Danach war das Grazer Tollhaus angerichtet, und Sturm vergab im Finish weitere Topchancen auf einen höheren Sieg.