Drei Spiele, kein Tor – ein Sieg im Elfmeterschießen im Cup gegen Ebreichsdorf, eine 0:3-Niederlage in der Liga gegen Altach und ein mageres 0:0 in der Europa-League-Qualifikation gegen AEL Limassol. Die Wiener Austria hat keinen besonders guten Start in die Saison hingelegt. Und dann sorgt auch noch Olarenwaju Kayode, Torschützenkönig aus dem vergangenen Spieljahr, mit seinen Abwanderungsgelüsten für Unruhe.

Für den SK Sturm wäre der Zeitpunkt gerade recht, die Violetten heute (16 Uhr, ORF eins live) im Ernst-Happel-Stadion in eine noch ernstere Situation zu bringen und sich selbst weiter mit Selbstvertrauen zu „dopen“. Schließlich wartet am Donnerstag mit dem Rückspiel in der Europa-League-Qualifikation gegen Fenerbahce Istanbul eine Herkulesaufgabe auf die Grazer. Es gilt eine 1:2-Niederlage zu drehen, will man ins Play-off kommen.

Daran wird bei den Schwarz-Weißen aber noch nicht gedacht. „Wir werden den Schwung aus dem Fenerbahce-Spiel mitnehmen“, sagt Sturm-Trainer Franco Foda. Das wird auch notwendig sein, wenn man gegen die Wiener Austria in der Fremde bestehen möchte. Die Bilanz aus den jüngsten vier Duellen liest sich aus Grazer Sicht gar nicht gut. Vier Niederlagen in vier Spielen bei einem Torverhältnis von 11:2 für die „Veilchen“. Dementsprechend vollmundig sagt Austria-Trainer Thorsten Fink: „Seit ich hier bin, haben wir gegen Sturm zuhause immer gute Ergebnisse erzielt.“ Eine Aussage, die wohl von der aktuellen Unform seiner Truppe ablenken soll.

Sturm wiederum präsentiert sich von Spiel zu Spiel stärker. Und nach den bisherigen zwei Spielen beim FC Hard (3:0) im ÖFB-Cup und gegen Mladost Podgorica (3:0) besitzen die Grazer eine blütenweiße Auswärtsweste.

Heute will man nachlegen, trotz der vielen Ausfälle. James Jeggo, der von Foda eine Einsatzgarantie für das heutige Spiel erhalten hat, wird nicht spielen. Der Mittelfeldspieler hat eine Magen-Darm-Grippe erwischt. Es ist bereits der achte Ausfall bei den Grazern. Denn Philipp Zulechner, Christian Schulz, Marc Schmerböck, Oliver Filip, Martin Ovenstad, Christian Schoissengeyr und Lukas Spendlhofer stehen schon auf der Verletztenliste. Zudem hat der neue Innenverteidiger Luan noch keine Arbeitsgenehmigung. Die Mannschaft stellt sich wegen der vielen Ausfälle praktisch alleine auf. Mit Michael Lema und Fabian Wetl sitzen heute zwei Amateure-Spieler auf der Bank. Gejammert wird dennoch nicht, vielmehr hat Foda bereits einen Plan entwickelt. "Wir werden auch mit dieser Situation professionell umgehen. Kopf hoch und durch", sagt Foda.

Ein voller Erfolg der Wiener wäre der 100. Sieg in der heimischen Meisterschaft der Violetten gegen die Steirer. In den bisherigen 196 Duellen feierte die Wiener 99 Siege bei 47 Unentschieden und 50 Niederlagen.