Prinzipiell ist es ja so, dass jede Mannschaft davon überzeugt ist zu wenige Elfmeter zugesprochen zu bekommen. Das stimmt in manchen Saisonen mehr, in manchen weniger. Und hätte Sturm Graz gegen St. Pölten nicht in der Nachspielzeit den Elfmeter zugesprochen bekommen - die Grazer würden mit dem Schiedsrichter hadern, von zwei (Alar und Röcher - beide Male kein Elfmeter) glasklaren Elfmetersituationen in Hälfte eins sprechen.
Peter Zulj hat in der Schlussminute Verantwortung übernommen. "Normalerweise schießt der Deni, der war nicht mehr am Platz. Ich habe mir den Ball genommen und habe auch mit Hierli abgesprochen, dass ich schießen will", sagt Zulj. "Ich habe ihn genommen und einfach reingeschossen. Es ist super, dass wir gewonnen haben." Für den zentralen Mittelfeldspieler, der eine starke Partie abgeliefert hat, ist es "überragend in so einem wichtigen Spiel in so einer wichtigen Phase den ersten Pflichtspieltreffer zu erzielen".
Blickt man zurück, scheint festzustehen: das war es mit Bundesliga-Elfmetern für Sturm Graz in der laufenden Saison. In der Vorsaison traf nur Alar gegen Rapid Wien vom Punkt. Mehr Strafstöße bekam Sturm in der Liga nicht zugesprochen. 2015/16 war nur Anel Hadzic vom Elfmeterpunkt erfolgreich - auch gegen Rapid.
In der Saison 2014/15 bekam Sturm zwar zwei Elfmeter zugesprochen, Marco Djuricin traf aber nur einmal, den zweiten vergab der Stürmer. Drei Elfmeter-Tore in der Liga gab es zuletzt 2013/14. Nikola Vujadinovic, Robert Beric und Djuricin trafen. 2011/12 traf Sturm ebenfalls drei Mal vom Elfmeterpunkt, 2010/11 noch öfter. In bester Erinnerung ist Samir Muratovic' Elfmeter gegen Wiener Neustadt in der 35. Runde, der den Weg zum Meistertitel ebnete.