Sturms viertes Testspiel in der laufenden Vorbereitung auf die Saison ist bestritten. Gegen ZSKA Moskau zeigten die Grazer eine Vorstellung, die die 500 Zuseher in Sonnhofen mit der Zunge schnalzen ließ. Flüssige Kombinationen, schnelles Umschaltspiel und ein Bollwerk in der Abwehr veranlassten nicht nur die Fans zu Szenenapplaus. Auch Geschäftsführer Sport Günter Kreissl strahlte über das ganze Gesicht: „Richtig geil, was sie auf den Platz bringen.“

Trainer Franco Foda beschwichtigte etwas. „Über weite Strecken gut“, sagte der Deutsche und bremst bewusst die aufkeimende Euphorie. „Ich kenne das“, sagt der 51-Jährige. „Als wir vor zwei Jahren im Cup in Hartberg 6:0 gewonnen haben, standen wir bereits als Meister fest.“
Dass die Mannschaft beim 2:1-Sieg – Philipp Zulechner und Philipp Huspek trafen für die Grazer – sehr spritzig auftrat, überrascht Foda nicht: „Der Muskel wird nicht müde. Nur der Geist.“

Und der stimmt bei Sturm Graz. Stichwort „Ernährung“, Stichwort „Stimmung in der Mannschaft. Die Neuzugänge sind sehr wissbegierig“, sagt Foda. Nachwuchshoffnung Romano Schmid (17) hätte in der Vorbereitung wieder einen deutlichen Schritt nach vorn gemacht. Und Zulechner wäre nach einem verletzungsbedingten Seuchenjahr endlich körperlich in der Verfassung, Sturm weiterzuhelfen. „Philipp hat richtig Bock. Hoffentlich bleibt er fit. Er kann uns in körperlicher Topverfassung enorm helfen“, sagt der Trainer.

Neuzugang Filip verletzt

Am Ende bleibt trotzdem stehen: Die starke Leistung gegen den russischen Vizemeister war nur ein Test. „Da fällt vieles leichter“, sagt Foda. „Fehler wiegen in Testspielen nicht so schwer.“ Und vereinfacht hat sich die Personalsituation nicht. Oliver Filip ist überknöchelt und hat Probleme mit den Bändern, gerissen ist nichts. Kapitän Christian Schulz hat im Test gegen ZSKA einen Schlag gegen die Nase einstecken müssen.

Heute ist Zeit, alle Wehwehchen überprüfen zu lassen. Die Spieler haben trainingsfrei. Am Montag steht dann der Leistungstest auf dem Programm. James Jeggo wird, sobald er mit dem australischen Nationalteam beim Confederations Cup ausgeschieden ist, ins Training einsteigen. Foda: „Ich hoffe, sie haben dort trainiert und nicht nur Eis gegessen.“