Der SK Sturm holte mit einem 2:1-Sieg über Rapid drei wichtige Punkte im Kampf um die Spitzenplätze - vor allem aber auch drei hart erkämpfte: Die Wiener waren optisch überlegen, hatten etwas mehr vom Spiel, wie auch Sturm-Trainer Franco Foda nach dem Spiel neidlos anerkannt hat und zugab: "Wir hatten viel, viel Glück, dass Rapid nicht den Ausgleich erzielt hat."

Die drei Punkte hat Sturm dem guten Schuss von Charalampos Lykogiannis zu verdanken. Der Grieche hat sich nach einer Stunde ein Herz gefasst und aus 36 Metern den Ball in das Rapid-Tor katapultiert. Ein Tausend-Gulden-Schuss, der aber kein Zufallsprodukt war, wie Franco Foda meinte: "Lykogiannis versucht es oft im Training aus allen möglichen Situationen, da schütteln die Spieler manchmal den Kopf", sagte er, "aber man sieht: Wenn man mutig ist, wird man dafür belohnt." Der 23-Jährige bleibt oft nach dem Training, um an seinem Schuss zu arbeiten, erzählt der Mainzer.

Dass es der Außenverteidiger aus der Distanz kann, hat er bereits mehrmals unter Beweis gestellt. Und dass ihm Rapid liegt, auch. Denn Ende November 2016 versenkte er in Wien einen ruhenden Ball im Rapid-Tor - und nur zwei Runden später traf er gegen den Wolfsberger AC erneut per Freistoß. Diesmal hat Lykogiannis eindrucksvoll bewiesen, dass der Ball gar nicht ruhen muss, dass er ein Tor schießen kann: Mit 107 Stundenkilometern versenkte er den Ball unhaltbar hinter Rapid-Tormann Tobias Knoflach.

Als man "Lyko" nach Schlusspfiff verriet, wie schnell der Ball war, musste er selbst schmunzeln. "Das war mein schönstes Tor", gab er zu. Dass beim Sieg etwas Glück für Sturm dabei war, hat auch er nicht abgestritten. Besonders er selbst hatte auch Glück, weil sein folgenschwerer Abspielfehler vor dem 1:2-Anschlusstor durch Joelinton seinem Team keine Punkte gekostet hat. Nach dem 3:0-Sieg gegen Altach und dem 2:1 gegen Rapid ist Sturm endgültig wieder in der Spur. "Der Sieg war wichtig", sagte der Grieche, "weil die Konkurrenz auch gewonnen hat". Nachsatz: "Das Tor war für die Fans."