Vier Tage Spanien. Wie sind Ihre ersten Eindrücke vom Trainingslager?
FRANCO FODA: Das Essen ist gut und die Temperaturen sind für das Training optimal. Die Plätze könnten besser sein. Aber gut, man muss schon sagen, dass wir in der Türkei immer ziemlich verwöhnt worden sind. Dort waren die Plätze immer perfekt. Aber wir werden damit zurechtkommen.

Mit dem ersten Testgegner Sparta Prag ist man noch nicht wirklich zurechtgekommen.
FODA: So darf man sich in der Defensive nicht präsentieren. Wir haben zwei Tore selbst gemacht und das Spiel gegen den Ball war katastrophal. Ich habe noch nie 0:5 verloren, seit ich bei Sturm bin.

Was hat zur bitteren Pleite geführt?
FODA: Unser Auftreten. Nach vorne hin war es ja noch einigermaßen in Ordnung, aber so ein Defensivverhalten geht einfach nicht. Einige Spieler waren nicht hundertprozentig bei der Sache, das geht nicht. Gut, wir haben intensiv trainiert, aber für die 60 bis 90 Minuten muss man einfach da sein.

Themenwechsel. Wie zufrieden sind Sie mit den bisherigen Neuzugängen Martin Ovenstad, Baris Atik und Seifedin Chabbi?
FODA: Transfers im Winter sind nicht so einfach. Wenn du gute Spieler haben willst, musst du investieren. Bei uns müssen die Rahmenbedingungen passen – wirtschaftlich, sportlich und charakterlich. Wir haben drei junge Spieler mit Entwicklungspotenzial geholt, von denen ich überzeugt bin.

Hinter den Kulissen: Das passiert abseits des Trainingsplatzes

Ovenstad und Atik müssen aufgrund einer Muskelverhärtung bzw. einer überstandenen Angina im Training geschont werden. Ist das nervig?
FODA: Nein, nervig ist das nicht. Aber wir können sehr wenig taktisch über den ganzen Platz machen. Aber mir ist lieber, wenn sie zwei, drei Tage länger pausieren, damit sie dann wieder schneller fit sind.

Sind die Abgänge von Uros Matic und Bright Edomwonyi überhaupt zu kompensieren?
FODA: Wir haben Schnelligkeit durch Edi verloren und Persönlichkeit durch Matic. Solche Mittelfeldspieler gibt es sehr selten auf dem Markt. Wir wollten mit der selben Mannschaft ins Frühjahr starten. Jetzt ist es eben anders gekommen und wir müssen Lösungen finden.

Haben die Kader-Änderungen Auswirkungen auf Sturms Spielweise?
FODA: Wir haben die Bandbreite des Kaders optimiert und können aufgrund der unterschiedlichen Spielertypen variabler auftreten. Alle drei sind junge Spieler, die vielleicht noch etwas Zeit brauchen. Diese Zeit werden sie von mir auch bekommen.

Sie haben Edomwonyi und Matic gelobt. Hat Sturm an Qualität verloren?
FODA: Man kann Spieler niemals eins zu eins ersetzen und darf sie auch nicht vergleichen. Man kann jetzt nicht sagen: Der Ovenstad muss Matic ersetzen, das geht nicht. Ich habe bei allen drei aber ein gutes Gefühl, sie passen menschlich und sportlich sehr gut zu uns. Meine Hauptaufgabe ist es, sie schnell zu integrieren. Sie müssen unsere Abläufe auf dem Platz kennenlernen – offensiv und defensiv.

Wird das Trio von Anfang an in der Startformation stehen?
FODA: Jetzt müssen wir erst einmal schauen, wer mit wem am besten harmoniert. Es muss nicht sein, dass die elf besten Spieler am besten harmonieren. Aber es sollten die Spieler spielen, die am besten miteinander harmonieren.

Ovenstad und Chabbi wurden längerfristig an den Klub gebunden, Atik hingegen nur für ein halbes Jahr ausgeliehen. Was steckt hinter der Überlegung?
FODA: Man muss immer kurz-, mittel- und langfristig denken. Das haben wir getan. Dass wir einen Spieler wie Atik überhaupt bekommen, zeigt, dass man zu uns Vertrauen hat, wie wir mit jungen Spielern arbeiten.

Apropos kurz-, mittel- und langfristig. Wie steht es um Ihre Vertragsverlängerung?
FODA: Die Gespräche laufen. Wir haben im Trainingslager auch noch etwas Zeit.