Oliva ist ein kleiner Ort und liegt rund eine Auto-Fahrstunde südlich von Valencia. Direkt daneben befindet sich Oliva Nova, eine Ferienanlage mit Hotels, Appartements, Ferienhäusern sowie einem kleinen Shoppingcenter inklusive Apotheke und Lokalen. Einige Arbeiter werken eifrig, um die Unterkünfte urlaubstauglich zu machen. Hier wirkt alles etwas ausgestorben. Kein Wunder, Jänner ist auch nicht die bevorzugte Reisezeit für die spanische Ostküste. Einzig auf den vier Fußballplätzen herrscht reges Treiben. Einige Klubs wie Slovan Liberec mit dem ehemaligen Topstar Milan Baros, Ferencvaros Budapest mit Marco Djuricin oder der SK Sturm tummeln sich auf dem Rasen. Altach ist nicht mehr da, die Vorarlberger haben sich gestern aus Spanien verabschiedet.

Die Plätze sind aufgrund des Starkregens der vergangenen Tage und der Belastung durch die Mannschaften nicht in jenem Zustand, wie es Sturm-Trainer Franco Foda gerne hätte. „Aber gut“, sagt der Deutsche und erklärt: „Es gibt die Möglichkeit zu jammern und die Möglichkeit, das Beste daraus zu machen. Ich versuche, das Beste daraus zu machen.“

Chabbis zweites Trainingslager

Von seiner besten Seite möchte sich auch Seifedin Chabbi zeigen. Der Stürmer ist Freitag Mittag im Hotel eingetroffen und absolvierte am Nachmittag sein erstes Training bei Sturm. Es ist sein zweites Camp. Mit St. Gallen schwitzte er bereits zwölf Tage auf Malta. Die Schweizer hat der 23-Jährige aufgrund seines Bauchgefühls verlassen. „Ich bin St. Gallen dankbar, aber wenn Sturm Graz ruft, überlegt man nicht. Sturm ist ein sensationeller Verein, bei dem ich mich sicher gut weiterentwickeln kann“, sagt der Stürmer. Er sei ein Teamplayer und wisse, dass Foda viel Wert auf Disziplin legt. Eine Tugend, mit der er aufgewachsen ist und die ihm zusagt.

Drogba und Lewandowski als Vorbilder

Disziplin ist wichtig, ein Stürmer lebt aber auch von seiner Kreativität und einem gewissen Egoismus. Chabbi präzisiert: „Der Egoismus darf aber nie so weit gehen, dass er der Mannschaft schadet. Dann ist es ein ungesunder Egoismus.“ Zwei Angreifer, denen Chabbi gerne zusieht, sind Didier Drogba und Robert Lewandowski. „Drogba hält die Bälle, hat eine super Schusstechnik, schießt schöne Freistöße. Das ist für mich der perfekte Stürmer. Aber auch Lewandowski hat Klasse, da braucht man nicht zu diskutieren. Bei diesen beiden kann man sich einiges abschauen. Die können nahezu alles“, sagt Chabbi.

Wie viel sich der ehemalige tunesische U21-Teamspieler mit österreichischem Pass von diesem Duo abgeschaut hat, wird man vielleicht schon im Testspiel (Samstag, 16 Uhr) gegen Sparta Prag sehen.