Nach einem starken Herbstdurchgang plant Sturm Graz zum Jahresabschluss noch einmal drei Zähler ein. Vor dem Gastspiel bei der SV Ried zum Auftakt der 20. Runde am Samstagnachmittag (16.00 Uhr) haben die Steirer sogar noch Chancen auf die Winterkrone. Mehr beschäftigte vor dem letzten Spiel des Jahres aber die Zukunft von Cheftrainer Franco Foda. Dessen Vertrag läuft im Sommer aus.
Ob Foda in Graz bleibt, wird sich laut Sport-Geschäftsführer Günter Kreissl nun frühestens im Jänner entscheiden. "Ich hatte mehrere Gesprächsrunden mit Franco Foda wegen der Verlängerung des Vertrags. Es gibt aber noch keine Lösung zur vollsten Zufriedenheit beider. Es muss nicht schnell gehen", sagte Kreissl am Freitag.
Foda gab sich zugeknöpft
Foda hatte in der jüngeren Vergangenheit angemerkt, eine Entscheidung im Dezember zu bevorzugen. Nun gab sich der Deutsche eher zugeknöpft. "Es ist nicht meine Sache, Vertragsgespräche in der Öffentlichkeit zu diskutieren", meinte Foda knapp. Sturm sei jedenfalls "erster Ansprechpartner".
Gesprächiger zeigte er sich im Ausblick auf die Aufgabe im Innviertel. "Mit einem Sieg hätten wir eine sehr gute Ausgangsposition für das Frühjahr", sagte Foda angesichts von dann schlimmstenfalls drei Zählern Rückstand auf Platz eins. Er betonte aber auch: "Gerade in Ried ist es nicht einfach zu bestehen." Dies hat bereits Sturm zu spüren bekommen. In der 2. Runde setzte es in der Keine Sorgen Arena ein 0:1, es war einer von nur drei Siegen der Rieder in den jüngsten 24 Ligaspielen gegen die Grazer. Rieds damaliger Torschütze Peter Zulj fehlt nun aber aufgrund einer Sperre.
Ried will alles zeigen, was es kann
Ihrerseits wollen die achtplatzierten "Wikinger" noch einmal alles in die Waagschale werfen. "Wir möchten im letzten Spiel vor der Pause noch einmal alles zeigen, was wir können", betonte Trainer Christian Benbennek. Sturm sei nicht umsonst Herbstmeister geworden. Dennoch meinte der Deutsche: "Wir haben in dieser Saison schon starke Leistungen gezeigt, sodass wir uns nicht verstecken müssen. Zuhause können wir jeden Gegner schlagen."
Seiner Mannschaft dabei nicht helfen können wird Rieds Kapitän. Thomas Gebauer zog sich am Donnerstag im Training eine Muskelverletzung im Oberschenkel zu und fällt rund sechs Wochen aus. An seiner Stelle wird Reuf Durakovic das Gehäuse der Hausherren hüten. Der 22-Jährige absolvierte in der Vorsaison in Altach seinen bis dato einzigen Ligaeinsatz und blieb damals unbezwungen.
Matic gibt Abschiedsvorstellung
Bei Sturm steht die Partie auch im Zeichen des Abschieds von Uros Matic. Der Serbe wechselt im Winter nach einem "überragenden Angebot" (Kreissl) zum FC Kopenhagen. Zwischen zweieinhalb und drei Millionen Euro soll der im Sommer ablösefrei gekommene Matic in die Vereinskasse spülen. Dass er in Ried antreten wird, ist für den Mittelfeldmann offenbar Ehrensache. "Ich habe mit ihm gesprochen, er ist zu hundert Prozent motiviert", sagte Foda.
Ob für Matic Ersatz kommt, ließ die sportliche Führung offen. Mit Talent Sandi Lovric oder dem aktuell noch verletzten Simon Piesinger gebe es intern Kandidaten für die Rolle im zentralen Mittelfeld. "Wir werden sehen, ob sich Passendes oder Leistbares am Transfermarkt anbietet", sagte Foda.