Mit Salzburg gastiert heute in der Merkur-Arena (16.30 Uhr) die offensiv wohl stärkste Mannschaft der heimischen Liga. Auch wenn mit Prevljak, Wanderson, Soriano, Gulbrandsen und Dabbur gleich fünf Offensivkräfte auf der Verletztenliste stehen, haben die "Bullen" noch ausreichend Spieler, die für Torgefahr sorgen können. Davor warnt auch Sturm-Trainer Franco Foda, indem er seine Mannschaft eindringlich darauf einschwört, hellwach zu sein – von der ersten Sekunde an. Mit intensivem Pressing und hohem Tempo setzt Salzburg die gegnerischen Teams gehörig unter Druck. Das wird heute wohl kaum anders sein.
Eine Taktik, die Sturm entgegenkommt. Denn die Grazer taten sich gegen defensiv eingestellte Mannschaften in den jüngsten Spieler schwer. Das zeigten die beiden Heimniederlagen gegen St. Pölten und Admira. Salzburgs offensive Ausrichtung hat aber logischerweise zur Folge, dass die schwarz-weiße Defensivabteilung viel zu tun bekommt. Es bedarf einer sehr guten Leistung, um die Tabellenspitze wieder zurückzuerobern.
Nur die Leistung zählt
Christian Gratzei strahlt Selbstvertrauen aus und sagt vor dem Spitzenspiel: "Wir haben Salzburg in dieser Saison schon zwei Mal geschlagen. Das war kein Zufall, das haben wir uns hart erarbeitet." Er selbst befindet sich seit dem Ligastart in Hochform, kommentiert seine Leistungen aber fast lapidar mit: "Dafür bin ich da." Auf Nachfrage lässt der Tormann dann doch ein bisschen tiefer blicken – auch in die aktuelle Stimmungslage im Verein. "Mit dem guten Start haben wir eine Euphorie bei den Fans geweckt. Jetzt haben wir etwas Kredit erarbeitet und das latent Negative ist weg", erklärt Gratzei, fügt aber hinzu: "Aber alles, was ich jetzt sage, kann im Frühjahr nichts wert sein, wenn wir nicht unsere Leistung abrufen."
Seine persönlichen Leistungen "sollen andere bewerten", sagt Gratzei, der sich vollkommen fit fühlt. Zurückzuführen ist dies "auf die positive Symbiose zwischen Trainerteam und der medizinischen Abteilung. Das klappt hervorragend", sagt der 35-Jährige.
Für das heutige Spiel ist für ihn klar: "Jeder von uns muss hundert Prozent des Leistungsvermögens abrufen. Dann können wir die Salzburger wieder besiegen." Wer unmittelbar vor ihm seine Arbeit verrichten darf, ist unklar. Soll heißen: Trainer Foda ließ offen, welcher Christian gegen Salzburg in der Innenverteidigung spielt, Schoissengeyr oder Schulz. Anzunehmen ist, dass gegen Salzburg aber Routine und damit der Kapitän den Vorzug hat.