Gegen den WAC geht es für Sturm heute um den Herbstmeistertitel. Salzburg hat das mit dem Heimsieg gegen Altach möglich gemacht. Für die Grazer spielt das keine Rolle. Nach den letzten Auftritten geht es darum, wieder die Leichtigkeit im Spiel zu finden. „Von einem Tag auf den anderen geht das nicht“, sagt Marc Schmerböck. Und ist irgendwie verwundert. „Eigentlich sollten wir locker sein.“ Immerhin haben die Steirer heute die Chance, wieder an die Tabellenspitze zu klettern.
Vielleicht kommt das Spiel in Wolfsberg da genau zur rechten Zeit. Am 17. Mai 2015 haben die Kärntner das letzte Mal gegen Sturm getroffen. Seit damals hat Sturm gegen die Kärntner vier Spiele zu null gewonnen, einmal trennten sich die beiden Teams torlos Unentschieden. „Ich hab das gar nicht gewusst“, sagt Schmerböck. „Scheinbar liegt uns der WAC. Die Statistik lügt nicht.“ Eine Erklärung für das starke Abschneiden hat der 22-Jährige aber nicht. Aber wer, wenn nicht er. Immerhin hat Schmerböck aufgrund seiner Leihe drei der fünf torlosen Spieler der Kärntner aus WAC-Sicht erlebt.
"Im Optimalfall zu Null"
„Ich freue mich, alle wiederzusehen“, sagt Schmerböck. Seit seiner Rückkehr nach Graz sei er nicht mehr in Wolfsberg gewesen. „In die Partie gehe ich aber so, wie auch in jede andere.“ Und in der heutigen Partie will er gewinnen. „Und im Optimalfall trifft der WAC wieder nicht gegen uns.“
Ganz so einfach wird das aber nicht werden. Der WAC spielt ein gutes zweites Saisonviertel und hat sich zuletzt gegen St. Pölten (4:0) stark im Konterspiel und in Effizienz gezeigt. Als Sturm in Altach vor zwei Wochen zuletzt gegen eine konterstarke Mannschaft gespielt hat und den Grazern die Leichtigkeit gefehlt hat, hat Sturm-Trainer Franco Foda eine Fünferkette aus der Taktiktrickkiste gezaubert. „Möglich“, sagte Foda, darauf angesprochen, ob diese Variante auch gegen den WAC infrage kommt. „Wir haben Spieler für beide Formationen“, sagt Schmerböck. „Einen Unterschied macht es aber schon aus, ob man mit Vierer- oder Fünferkette auftritt.“ Angekündigt hat Foda, dass Sturm in Kärnten defensiver agieren wird – um Konterläufe zu verhindern und selbst in der Offensive Räume zu bekommen.
„Wir haben viele schnelle Spieler, das Konterspiel liegt uns“, sagt Schmerböck. „Aber wenn man ganz vorne steht, sollte man auch das Spiel machen können.“ Dafür braucht es jedoch Lockerheit. Und diese fehlte den Grazern zuletzt.