Nach mehr als drei Monaten hat Sturm Graz die Tabellenführung in der Fußball-Bundesliga an den SCR Altach verloren - das bittere 0:2 daheim gegen die Admira war zu viel. "Es ist manchen nicht gelungen, an ihre Grenzen zu gehen. Wir müssen selbstkritisch sein", bemängelte Sportdirektor Günter Kreissl nach dem Match die Einstellung einiger Spieler.
Seit der 5. Runde am 20./21. August hatten die Steirer die Spitzenposition in der Meisterschaft innegehabt. "Es ist extrem bitter, uns hat die Leichtigkeit gefehlt, wir haben nicht gut umgeschaltet und die wenigen Chancen nicht genützt. Es hat in gewisser Weise auch die Laufbereitschaft gefehlt. Wir haben den Sieg nicht verdient", übte sich Sturm-Innenverteidiger Lukas Spendlhofer in Selbstkritik.
Ballverlust als Ausgangspunkt
Eingeleitet wurde die Niederlage durch einen leichtsinnigen Ballverlust von James Jeggo im Mittelfeld - ein solch folgenschwerer Schnitzer war dem 24-jährigen Australier bereits beim 1:1 am 19. November im Spitzenspiel in Altach unterlaufen. "Unser Fehler wurde eiskalt bestraft", betonte Spendlhofer mit Blick auf das erste Gegentor von Christoph Monschein, der in der 77. Minute und damit im vierten Spiel en suite über ein Tor jubeln durfte und die Admira auf Platz sechs nach vor schoss.
Sturm fehlte im Gegensatz zu den Niederösterreichern die Leidenschaft. "Die Admira war mutiger, hatte bessere Ballstafetten und sehr schnelle Spieler im Konter. Das Spiel wurde dann durch einen Eigenfehler entschieden. Die Niederlage tut extrem weh", erklärte Kreissl, der zudem um Liga-Toptorjäger Deni Alar bangen musste. Der Stürmer, der mit elf Treffern die Torschützenliste anführt, musste bereits in der 23. Minute mit starken Schmerzen im Fuß vom Feld. Eine genaue Diagnose steht nach wie vor aus.
Foda: "Zu einfach Bälle verloren"
Für Franco Foda war die Niederlage im Sky-Interview schnell erklärt: "Wir haben im Spiel nach vorne zu einfache Bälle verloren. Wir hatten zwei, drei gute Tormöglichkeiten und der Gegner keine in der ersten Halbzeit. In der zweiten Halbzeit waren wir nach dem Gegentor zu hektisch und haben viele Räume hergegeben, darauf hat die Admira gewartet und wir waren heute nicht in der Lage ein Tor zu erzielen. Vor dem 0:1 war es ein individueller Fehler der so nicht passieren darf, im Fußball passieren aber Fehler."
Und so feierte die Admira nach dem Sieg in Graz in der Kabine: