Zu null gespielt, gewonnen und die Tabellenspitze verteidigt. Für Verteidiger Lukas Spendlhofer läuft es derzeit beim SK Sturm „perfekt“. Wobei: „Perfekt ist es doch nicht – es gibt immer was zu verbessern. Wir sind sehr zufrieden, wissen aber, dass es nur eine Momentaufnahme ist und wir jede Woche diese Leistung abrufen müssen.“

Eine Leistung, die dem 23-Jährigen beim 3:0-Sieg gegen die Admira auch ein Tor bescherte. Es war nach dem Freistoßtor in St. Pölten der zweite Saisontreffer für den Niederösterreicher, beide Tore erzielte er also in seinem „Heimatbundesland“. „Meine Mama hat nach dem Spiel gleich gemeint, dass es eh klar war, dass ich nur in Niederösterreich treffe“, sagt Spendlhofer mit einem Lächeln, „aber ich hoffe schon, dass ich bald auch in Graz treffen werde.“

Einer der ersten Gratulanten nach seinem Tor war Abwehrpartner Christian Schulz. „Er hat vor dem Spiel gemeint, dass ich nach seinen Treffern nachziehen muss.“ Gesagt, getan. Der Schmäh rennt also beim Duo. Spendlhofer: „Schulle kommt immer mehr aus sich heraus – und die Norddeutschen haben durchaus Humor. Überhaupt verstehe ich mich gut mit ihm. Trotz seiner Routine hört er auch den Jungen zu, fragt, wie wir gewisse Situationen sehen. Selbst bringt er ohnehin immer Ideen ein – und die sind meistens sehr gut.“ Zusammen funktioniert es – das Duo steht an der Spitze der Zweikampf-Statistik dieser Saison bei den Grazern.

„Schön, wieder da zu sein“

Sehr gut war der Abend in der Südstadt aber nicht nur für Torschütze Spendlhofer. Auch Simon Piesinger hatte Grund zur Freude. Der „Maibaum“, wie er intern genannt wird, feierte knapp acht Monate nach seinem Kreuzbandriss sein Comeback in der Bundesliga. „Darüber habe ich mich fast mehr gefreut als über mein Tor“, sagt Spendlhofer. Die Erklärung: Spendlhofer und Piesinger verbindet eine Freundschaft, das Duo wohnt zusammen in einer WG. „Er hat in der letzten Zeit so hart gekämpft. Seine Einstellung war der Wahnsinn. Am Tag seiner Verletzung war ich mit Kristijan Dobras noch bis Mitternacht bei ihm, vor der Operation. Sogar da hat er schon wieder lachen können.“

Und wie sah der 1,92-Meter-Mann selbst seine Rückkehr? „Natürlich habe ich mich extrem gefreut, wieder spielen zu dürfen.“ Auch der aktuelle Erfolgslauf der Mannschaft erleichtert dem Oberösterreicher den Einstieg. „Ich bin froh, dass es momentan so gut läuft. Es ist angenehmer als in einer Drucksituation.“ Trainer Franco Foda testete den zentralen Mittelfeldspieler zuletzt auch in der Innenverteidigung. „Mir ist eigentlich egal, wo ich spiele. Hauptsache, ich stehe auf dem Feld. Aber der Trainer hat momentan keinen Grund für Veränderungen. Stress mache ich mir keinen. Die Stimmung in der Mannschaft ist gut, es ist schön, wieder dabei zu sein.“

Ein Gefühl, das in der WG Spendlhofer/Piesinger an diesem Wochenende die Stimmung extra hob.