Mit seinem dritten Saison-Treffer zum 2:2-Ausgleich in allerletzter Minute gegen Rapid Wien versetzte Marc Andre Schmerböck am vergangenen Spieltag den Anhang des WAC in Verzückung. Wenn die Wolfsberger heute (18.30 Uhr) bei Sturm Graz gastieren, werden erneut alle Augen auf den 22-Jährigen gerichtet sein, schließlich ist es für den Feldbacher eine Rückkehr in die alte Heimat. Der Außenbahnspieler ist noch für eine weitere Spielzeit an die Grazer gebunden, sein einjähriger Leihvertrag mit dem WAC endet in diesem Sommer.

"Es ist sicher ein besonderes Spiel für mich. Ich freue mich extrem, alle wiederzusehen", gibt Schmerböck Einblicke in seine Gefühlswelt. Obwohl der Linksfuß seit der U18 für Sturm Graz die Fußballschuhe schnürte und mit einigen Ex-Kollegen in ständigem Kontakt steht, sollen heute keine Geschenke verteilt werden. "Natürlich will ich mein Bestes geben und unbedingt gewinnen." Dass Schmerböck – von der Bank oder in der Startelf – selbst einen wichtigen Beitrag leisten kann, um dieses Ziel zu erreichen, weiß Trainer Heimo Pfeifenberger: "Marc hat sich im Laufe der Saison in die Mannschaft gespielt. Er ist für uns ein ganz wichtiger Spieler geworden." Dass die Zukunft des Flügelspielers noch nicht geklärt ist, sollte laut dem WAC-Coach kein Problem darstellen. "Zuerst soll er sich auf die restlichen Partien konzentrieren und die Saison mit uns erfolgreich zu Ende spielen", erklärt der Salzburger mit dem Nachsatz: "Dann muss er entscheiden, was für ihn das Beste ist."

Schmerböck: „Denke, es geht zurück“

Schmerböck selbst gibt sich noch zugeknöpft. "Ich fühle mich sehr wohl beim WAC." Doch obwohl sich Pfeifenberger vehement für einen Verbleib seines Schützlings ausspricht, scheinen die Grazer im Vertragspoker die Trümpfe in der Hand zu haben. "Noch hat keiner von Sturm mit mir gesprochen. Aber da ich noch ein Jahr Vertrag habe, denke ich, dass es wieder zurückgeht", glaubt Schmerböck, "wobei es für mich wichtig wäre, dass ich spiele. Egal bei welchem Klub."

Wie Pfeifenberger betont, steht zunächst aber ohnehin die Partie in Graz im Mittelpunkt. "Es wird eine interessante Aufgabe. Sturm hat zuletzt gegen Altach wieder gezeigt, dass man eine spielstarke Mannschaft hat." Zudem ist die Foda-Elf im Kampf um Tabellenplatz vier dringend auf einen Sieg angewiesen. Dennoch soll laut dem WAC-Coach mit dem Selbstvertrauen von neun ungeschlagenen Spielen im Rücken der zweite Auswärtssieg gefeiert werden. "Sturm ist stark. Aber auch wir haben bewiesen, wie gut wir sind, wollen die drei Punkte."

UWE BLÜMEL