Gekämpft, gerackert, gelaufen, geführt – und am Ende doch geknickt. Der SK Sturm musste sich schon wieder von der internationalen Fußballbühne verabschieden. Zwar verkauften sich die Grazer in Kasan gegen Rubin gut, doch das 1:1 war nach dem 2:3 im Heimspiel zu wenig.
Und doch: Ein wenig stolz darf Sturm sein, weil man abermals auf Augenhöhe mit dem russischen Top-Klub agierte, mitspielte und über weite Strecken die bessere Leistung zeigte. Aber zugleich dürfen sich die Grazer auch in den Allerwertesten beißen, weil die Chancen für den Aufstieg vorhanden waren. Doch das Tor wollte einfach nicht gelingen – und als Josip Tadic dann endlich zur Führung traf, kassierte man zu schnell den Ausgleich.

„Manchmal ist Fußball sehr bitter. Und in solch einer Phase befinden wir uns gerade. Die Burschen tun mir leid, weil sie für den Aufwand, den sie betreiben, nicht belohnt werden“, sagte Trainer Franco Foda, fügte im selben Atemzug aber hinzu: „Ich muss der Mannschaft ein großes Lob aussprechen. Sie hat von der ersten bis zur letzten Minute die taktischen Vorgaben erfüllt. Wir haben viele Dinge richtig gemacht. Auch wenn wir uns davon nichts kaufen können.“

Mit der Leistung zufrieden, mit dem Ergebnis nicht

Kaufen kann sich Sturm nichts, aber „wir haben in beiden Spielen Erfahrung gesammelt, sind reifer geworden. Aber so schnell nach dem Spiel fällt es mir schwer, positive Dinge zu finden. Wir wollten unbedingt weiterkommen“, meinte der sichtlich enttäuschte Michael Madl. Das Fazit blieb, was das Aus war: bitter. Denn, wie auch Lukas Spendlhofer sagte: „Mit der Leistung dürfen wir zufrieden sein, mit dem Ergebnis können wir aber nicht zufrieden sein.“ Tadic sieht das Ausscheiden als Lernprozess, als Baustein für die Zukunft: „Wir hatten Chancen und waren sehr nahe am Aufstieg. Fußball ist manchmal seltsam.“

Lob kam auch von Carlos Eduardo, dem vier Millionen schweren Basilianer, der Kasan verlassen möchte. Er sagte: „Ihr habt wirklich gut gespielt und viel Pech gehabt. Respekt.“ Aber nur Pech war es auch nicht.
Jetzt heißt es für Foda, die Spieler aufzurichten, weil am Sonntag in Altach der Liga-Alltag wartet – allerdings ohne Charalampos Lykogiannis, der eine Muskelverletzung im Oberschenkel erlitt.

PETER KLIMKEIT, KASAN