Ruhig und hektisch zugleich – so präsentiert sich Kasan den Gästen, die Hauptstadt Tartarstans hat eine schöne Innenstadt, belebt und aktiv. In den Randgebieten Wolga-Stadt türmen sich dann Plattenbauten, typisch russisch, wenig schick, nur dem Zweck der Unterbringung ausgerichtet. Im Zentrum lebt die 1,3-Millionen-Stadt, mit vielen Einkaufmöglichkeiten, mit Cafes und Lokalen. Allerdings sind diese kaum besucht. Der EU-Sanktionen gegen Russland aufgrund der Geschehnisse in der Ost-Ukraine zeigen Auswirkungen.

Der Rubel ändert fast stündlich seinen Wert, von Planungen können die Tataren nur träumen. Jeder hier versucht zu überleben – mit legalen und halblegalen Mitteln oder von Touristen. Da kann eine Taxifahrt gleicher Strecke schon einmal mehr als das Doppelte kosten.

Probleme, die die Fußballer von Rubin Kasan nicht kennen. Sie bekommen ihre anständigen Gehälter pünktlich ausbezahlt. Ob sie ihren Sold auch verdienen, steht aktuell nicht fest. Mit drei Niederlagen in den ersten drei Runden in der russischen Meisterschaft glänzt Rubin derzeit nicht wirklich, liegt am Tabellenende. Ein Umstand, der erst dann prekär für die sportlich Verantwortlichen wird, wenn der einstigen Champions-League-Teilnehmer heute den Aufstieg in die Europa-League-Play-Off gegen Sturm verpassen sollte.

Rund 120 Fans aus Graz sind mit in Kasan. Sie wollen ihre Schwarz-Weißen heute siegen und aufsteigen sehen. Dazu braucht es eine außergewöhnliche Leistung. Gut möglich, dass das Spiel ruhig und hektisch zugleich wird.