Das einwöchige Trainingslager in Bad Tatzmannsdorf ist für den SK Sturm zu Ende gegangen. Mit (nicht nur aufgrund der Hitze) schweißtreibenden Einheiten hat Trainer Franco Foda die Basis gelegt, um seine Ziele für die neue Saison umzusetzen. „Wir wollen in Ballbesitz noch dominanter werden, auch wenn wir unter Druck geraten. Dazu müssen wir am Umschaltspiel arbeiten. Ich will, dass wir eine Mannschaft mit Spielkontrolle sind, die offensiv agiert und offensiver verteidigt“, sagt der 49-Jährige, der mit der Vorbereitung auch dafür sorgen will, dass die Zuseher angelockt werden. „Sie sind im Frühjahr zahlreich ins Stadion gekommen, weil die Spieler bis zur letzten Minute alles abgerufen haben.“
In den vergangenen drei Tests gegen Midtjylland, St. Petersburg und Grosny zeigten die Grazer auf. Spielerische Klasse, flüssige Kombinationen und eine stabile Defensive lassen die Zuseher positiv in die Zukunft blicken. Doch der Endzweck blieb bis auf das Elfmeter-Tor von David Schloffer gegen Grosny aus. „Wir hätten gegen Midtjylland und St. Petersburg in Führung gehen können, ja sogar müssen“, sagt Foda.
Verletzungspech
Das liegt primär am Verletzungspech der Stürmer. Roman Kienast, der im Frühjahr mit sieben Treffern in zwölf Partien großen Anteil am Europacup-Einzug hatte, versäumte aufgrund eines Knochenödems nicht nur die letzten vier Bundesligapartien, sondern stieg auch verspätet in die Vorbereitung ein. Auch Bright Edomwonyi steht nach seinem Mittelfußknochenbruch erst seit Kurzem wieder im Mannschaftstraining. Für beide kommt der Pflichtspiel-Auftakt am kommenden Samstag, die Cup-Partie in Hartberg, wohl zu früh – zumindest in der Startelf. „Aber es ist für uns schon sehr wichtig, sie zumindest von der Bank bringen zu können.“
Der Notfallplan
Die (fitten) Alternativen sind überschaubar. Josip Tadic wirkt trotz dreier Treffer in der Vorbereitung wie ein Fremdkörper. Danijel Klaric zeigt sich engagiert, braucht aber noch etwas Zeit, um sich ans hohe Tempo zu gewöhnen. So scheint es auch möglich, dass aus dem stark besetzten Mittelfeld eine „falsche Neun“ im Sturm-Zentrum aushilft. Donis Avdijaj und Andreas Gruber dürften in diesem Fall die Nase vorne haben. Und wer weiß, vielleicht stellt sich im heutigen Testspiel gegen Bolton (Kumberg, 18 Uhr) ja doch noch ein ganz anderer Spieler als Torjäger heraus.