Vergangene Woche bestätigten Sie Gespräche mit Sturm-Verantwortlichen. Mehr nicht. Am Mittwoch haben Sie einen Dreijahres-vertrag in der Tasche. Entspricht das der Wahrheit?
CHRISTIAN SCHMÖLZER: Ja, das stimmt. Ich werde meine Tätigkeit bei Sturm Graz am Montag beginnen und freue mich auf diese Herausforderung.

Warum haben Sie sich für Sturm und Sturm sich für Sie entschieden?
SCHMÖLZER: Das Gesamtpaket Sturm Graz ist sehr attraktiv. Es ist ein Klub mit Tradition und einer guten sportlichen Perspektive. Der Verein steht auf einer soliden wirtschaftlichen Basis.

Wenn alles in Ordnung ist - warum braucht man dann einen Christian Schmölzer?
SCHMÖLZER: Der Verein ist gut aufgestellt. Nun gilt es, das vorhandene Potenzial vollständig auszuschöpfen, um Sturm Graz auf Jahre hinaus abzusichern. Die Anforderungen im Profifußball sind dynamisch. Sturm gehört professionell geführt. Das hat der Vorstand mit Präsident Hans Rinner an der Spitze erkannt.

In welchen Bereichen besteht am ehesten Handlungsbedarf?
SCHMÖLZER: Neben dem Tagesgeschäft gilt es, vor allem das Vermarktungspotenzial auszuschöpfen. Profifußball ist teuer. Außerdem soll die Organisation sowie die Kommunikation verbessert werden. Ich werde mir aber die nötige Zeit nehmen, um mich mit den Dingen vertraut zu machen. Und werde dann meine Vorstellungen umsetzen. Wir starten aus einer guten Ausgangsposition.

Sehen Sie ihren neuen Job als generell zukunftsträchtig?
SCHMÖLZER: Die höchste Spielklasse verlangt Profis. Eine ehrenamtliche Führung ist nicht mehr zeitgemäß. Der Markt wird die Vereine zu diesem Schritt zwingen.

Ein wirtschaftlicher Erfolgsgarant ist das Engagement aber nicht, oder?
SCHMÖLZER: Nein, sicher nicht, aber es wird immer notwendiger, Vereine wie Unternehmen zu führen.

Gab es aus Kärnten keine Anfrage bei Ihnen?
SCHMÖLZER: Nein, ich denke aber, die Austria hat derzeit noch andere Probleme zu bewältigen.