Wir wollen Sturm sehen!" Die Enttäuschung war den Fans in die Gesichter geschrieben. Auch ich war fassungslos. Eine indiskutable Leistung von Sturm Graz führte zur verdienten Niederlage gegen Wiener Neustadt. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schwer Spiele gegen vermeintlich schwächere Gegner zu gewinnen sind. Ich weiß auch, dass manche Mitspieler gegen Teams aus dem Tabellenkeller nur schwer zu motivieren sind. Das sind beinharte Auseinandersetzungen. Da ist körperbetontes Spiel Pflicht, intensive Laufbereitschaft erforderlich. Ich hätte mir gedacht, dass die Schwarz-Weißen erfahren genug sind, um sich gegenseitig zu pushen, sich konzentriert vorzubereiten. Jeder der Spieler muss wissen, dass man solche Spiele nur gewinnt, wenn man von der ersten Sekunde an präsent ist. Nachlässigkeiten, nur dazustehen und zu schauen, was kommt, macht dem Gegner Mut und wird bestraft. Sturm fehlte diesmal alles. Franco Fodas System klappte nicht, war löchrig wie Emmentaler. Warum? Weil in der Raumdeckung alle mitmachen müssen. Einige haben auf elegante Art und Weise darauf verzichtet. Eines sollte man nicht vergessen: Den Titel holte sich Sturm letzte Saison dank der außergewöhnlichen Auswärtsstärke.