Herr Ex-Präsident, wie viel Hans Rinner steckt denn in der aktuellen Meistermannschaft von Sturm.

HANS RINNER: Da gibt es verschiedene Beurteilungen, ich persönlich sage aber, dass es schon ein schönes Stück ist. Unter meiner Präsidentschaft, und die dauerte immerhin beinahe vier Jahre, wurde ein finanzielles Fundament gelegt, zudem wurde ein Trainingszentrum errichtet, das eines Bundesligaklubs absolut würdig ist. Dazu kommen personelle Entscheidungen. So habe ich etwa Oliver Kreuzer geholt und zu Franco Foda ein sehr enges und gutes Verhältnis aufgebaut, dass es ihm nicht schwergefallen ist, Verlockungen zu widerstehen und dem Klub treu zu bleiben. Rund 95 Prozent der aktuellen Spieler haben während meiner Ära Verträge bei Sturm unterschrieben.

Wie leicht ist es dem Liga-Chef denn gefallen, im Finish dieser Meisterschaft neutral zu bleiben?

RINNER: Wenn ich behauptete, ich wäre neutral gewesen, dann wäre das eine glatte Lüge. Ich war mein bisheriges Leben ein Sturm-Anhänger, und das werde ich immer bleiben.

Insofern sind Sie sicher auch der Ansicht, dass Sturm heuer verdient den Titel geholt hat...

RINNER: Jeder, der am Schluss ganz oben steht, hat es verdient. Heuer war es besonders eng und Sturm hat auch davon profitiert, dass Rapid und Salzburg phasenweise sehr geschwächelt haben. Speziell Rapid. Und es war auch sicher nicht von Nachteil, dass es der Austria, die eine extrem sympathische Mannschaft ist, noch an Routine fehlt. Da war diese Sturm-Mannschaft ein deutliches Stück weiter in der Entwicklung. Und jetzt freue ich mich sehr auf die Champions League-Qualifikation.