Nachträgliche Gratulation zum Meistertitel! In der Europa League ist Salzburg gegen Basel ausgeschieden. Welche Ziele haben die Bullen für diese Saison noch?

FLORIAN KLEIN: Wir möchten natürlich im Cup-Viertelfinale beim WAC weiterkommen und auch in der Bundesliga nicht nachlassen. Wir haben eine gute Saison gespielt. Und es gibt noch ein paar Rekorde, die wir brechen können. Das motiviert zusätzlich.

Die Motivation dürfte auch bei Ihnen stimmen, wenn man an Ihre Leistungen in den letzten Spielen denkt. Vor allem gegen Basel haben Sie aufgezeigt.

KLEIN: Ich habe die gesamte Saison ganz gut gespielt. Auch bei Fenerbahce in der Champions-League-Qualifikation, wo wir verloren haben. Aber Trainer Schmidt hat meistens auf meinen direkten Konkurrenten Schwegler gesetzt, da konnte ich eben nicht zeigen, was ich kann. Das war keine leichte Zeit für mich. In solchen Situationen muss man im Training aufzeigen.

Christian Schwegler ist derzeit verletzt . . .

KLEIN: Ja, er ist noch nicht fit. Und ich denke, ich habe diese Chance bisher ganz gut genutzt. Ich habe mich heuer weiterentwickelt.

Ihr Klubkollege Marco Meilinger geht zur Austria, auch Ihr Vertrag läuft aus. Wo werden Sie nächste Saison spielen?

KLEIN: Vor geraumer Zeit hat mir der Verein gesagt, dass mein Vertrag nicht verlängert wird. Ich wollte die Klubführung zunächst mit guten Leistungen überzeugen und unbedingt hierbleiben. Der Trainer möchte auch, dass ich bleibe. Aber es kommen zwei neue Außenverteidiger dazu. Es wird nicht einfacher in Salzburg.

Ist eine Position im Mittelfeld kein Thema?

KLEIN: Doch, auch darüber habe ich mit den Verantwortlichen schon gesprochen. Ich bin ja gelernter Mittelfelder. Aber auch da ist die Konkurrenz sehr stark. Einige der anderen Spieler haben ihre Verträge schon verlängert und würden daher viel Geld kosten, wenn ein anderer Klub Interesse hätte. Vielleicht würde ich bei einem anderen Verein im Mittelfeld zum Zug kommen. Man muss abwarten, wie sich die Dinge in der nächsten Zeit entwickeln.

Ein Wechsel nach Leipzig soll im Raum stehen.

KLEIN: Ich habe schon mit mehreren Vereinen teilweise gute Gespräche geführt. Entscheidung ist aber noch keine gefallen. Mehr möchte ich derzeit dazu nicht sagen.

In der Bundesliga wartet heute Sturm, im Cup vielleicht auch. Wie schätzen Sie die Grazer ein?

KLEIN: Sturm hat einen starken Kader. Die haben sich die ganze Saison unter ihrem Wert verkauft. Wir unterschätzen sie aber sicher nicht! Man kennt sich ja mittlerweile schon. Die Spielweise von Florian Kainz ist sehr gut. Er ist ein starker Techniker, der einen immer vor Probleme stellen kann.

Starke Spieler, aber die Mannschaftsleistung stimmte oft nicht. Ein Problem, das man in Salzburg auch von früher kennt - auf einem anderen Niveau?

KLEIN: Ja, dieses Problem hat Red Bull Salzburg auch gehabt. Ich bin 2012 mit Roger Schmidt nach Salzburg gekommen. Von da an hat sich die Situation verändert. Man hat ihm die Zeit gegeben, die Mannschaft zu formen und seine Ideen umzusetzen. Das zahlt sich jetzt auch aus. Es braucht Zeit, bis Ideen greifen.