Sturm - Admira 1:1. Das Unentschieden von Sturm gegen Admira als Erfolg zu werten, wäre völlig falsch. Aber die letzten Spiele geben mir das Gefühl, dass sich die Mannschaft auf dem Weg der Besserung befindet. Es war erfreulich, wie viele Torchancen die Grazer schnell, zügig und schnörkellos herausspielten. Nur der Killerinstinkt vor dem gegnerischen Gehäuse dürfte in Grödig über alle Maßen strapaziert worden sein. Besonders auffällig: der sofortige Rückfall in die totale Verunsicherung, wenn Unvorhersehbares - wie beim unglücklichen Ausgleichstor der Admira - eintritt. Schnell geht die Stabilität verloren, das filigrane mannschaftliche Gerüst droht urplötzlich zu zerbrechen. Morgen treffen beide Teams schon wieder aufeinander. Im überaus bedeutsamen Cup-Spiel muss Sturm mit einem Gegner rechnen, der selbstbewusst auftritt und zu Hause hervorragende Ergebnisse erspielte. Ich hoffe, die Schwarz-Weißen sind sich ihrer gemeinsamen Stärke bewusst und landen im fünften Versuch den ersten Sieg.

Innsbruck - WAC 0:1. Einfach auf den Knopf drücken und das Werkl rennt wie geschmiert, das ist Utopie. Zu lange liefen die Innsbrucker einem Erfolg hinterher, zu viel war passiert in dieser Saison, zu oft waren sie nahe dran, zu leicht stolperten sie über eigene Unzulänglichkeiten. Im Spiel der letzten Chance packten sie ihre Arbeitsklamotten aus und wollten so richtig kämpfen gegen den drohenden Abstieg. Aber ihr bedingungsloser Einsatz nützte nichts. Es fehlten die kreativen Seiten des Fußballs, die Überraschungsmomente, die zündenden Ideen, die im Laufe der Meisterschaft durch viele negative Erlebnisse verloren gingen. So genügte dem WAC eine disziplinierte, organisierte Defensivleistung, um die einfältigen Tiroler in Schach zu halten. Und hätten die Kärntner ihre Konter konzentrierter gespielt, wäre das Spiel nicht erst in Minute 91 entschieden worden.

Grödig - Salzburg 1:3. Mit einem Torverhältnis von 0:10 aus den letzten zwei Partien und der Erklärung des Rücktritts von Adi Hütter mit Saisonende im Gepäck, starteten die Grödiger gegen den großen Bruder Salzburg. Wer geglaubt hatte, der Meister würde den Aufsteiger mit Haut und Haaren fressen, musste enttäuscht zur Kenntnis nehmen, dass es den Grödigern gelang, das Spiel offenzuhalten. Erst nach der Pause wurden die Bullen lebendiger, ergriffen die Initiative und sorgten für klare Verhältnisse.

Austria - Rapid 0:1. Was kann man von einem Spiel halten, in dem der Schiedsrichter der beste Mann auf dem Platz war? Rein gar nichts! Die erste Spielhälfte des Derbys stand im Zeichen der Sicherheit. Beide Mannschaften wirkten ängstlich, waren nur darauf bedacht, nicht in Rückstand zu geraten. Erst mit Fortdauer der zweiten Hälfte kam Bewegung auf den Rasen. Rapid wurde immer stärker, war bei Standards extrem gefährlich und ging in Führung. Die Grün-Weißen wirkten lebendiger, spritziger, spielfreudiger und hätten das Spiel vorzeitig entscheiden können. So mussten die Hütteldorfer bis zum Schluss zittern, weil Burgstaller eine dumme Rote Karte kassierte und die Austria alles riskierte.