Die positive Entwicklung der Mannschaft schreitet schneller voran, als von Sturm-Trainer Peter Hyballa nach der Cup-Pleite gegen Innsbruck erwartet. Das Gerede vom Umbruch, der noch nicht abgeschlossen ist, habe ich nie ernst genommen, weil der Kader von Sturm über so viel Qualität und Routine verfügt, dass Leistungen wie in den letzten drei Runden nicht als Überraschungen abgetan werden können. Okotie, Szabics und Sukuta-Pasu gehören zum stärksten, was österreichische Teams in der Offensive zu bieten haben. Überhaupt dann, wenn sie schnell mit Bällen in die Tiefe in Szene gesetzt werden. Erfreulich entwickelt sich das Zusammenspiel der Youngsters auf der linken Seite der Schwarz-Weißen, Klem und Florian Kainz, die bei vielen Treffern ihre Beine im Spiel haben. Intensive Trainingsarbeit erfordert das oftmals taktische Fehlverhalten nach klarer Führung, zu große Entfaltungsmöglichkeiten nützt jeder Gegner aus. Aber wir wissen: Das Werk eines Trainers ist nie vollendet. Und dass der Mann mit der Mütze arbeitslos wird, will ja keiner, oder?

Sehenswert die Vorarbeit von Kerhe in höchstem Tempo! Großartiger Abschluss von Liendl aus vollem Lauf. Aber sonst? Müdes Gekicke! Die Euphorie des 2:0-Sieges im Hanappi-Stadion gegen Rapid dürfte den Wolfsbergern auf der Heimfahrt von Wien verloren gegangen sein. Sie taten sich schwer und waren offensichtlich überrascht vom couragierten Auftritt des Gegners. Den Admiranern waren die vier Niederlagen in Serie nicht anzumerken. Im Gegenteil, sie zeigten, dass sie an guten Tagen zu den spielstärksten Teams der Liga gehören. Ein Punkt für den WAC ist das höchste der Gefühle an einem Tag, an dem vieles daneben ging.

Der Irrglaube, die kämpferischen Werte durch technische Feinheiten ersetzen zu können, brachte die Mattersburger in einen Sumpf, in dem sie immer tiefer zu versinken drohen. Zehn Spiele ohne Sieg sind die Folge der verfehlten Sichtweise der individuellen Möglichkeiten. Jetzt, wo alle bereit sind, sich wieder ihrer Tugenden zu besinnen, Kampfkraft und Laufbereitschaft ins Spiel bringen wollen, klappt überhaupt nichts mehr. Alles wirkt wie Stückwerk, ohne Hoffnung auf Besserung. Im Duell der krisengeschüttelten Vereine gegen überschaubare Rapidler ging Mattersburg in einer Klarheit sang- und klanglos unter, die das Gefühl vermittelt, dass der Absturz auf den letzten Platz kein Ding der Unmöglichkeit ist.

Austria-Wien-Trainer Peter Stöger kann momentan nichts falsch machen. Auf der Welle des Erfolgs schwimmt jeder Spieler mit. Gegen Wiener Neustadt erwischte sein Team nicht gerade den besten Tag. Was macht er? Er tauscht! Bringt mit Kienast und Grünwald zwei frische Kräfte, die sich bei ihm für sein Vertrauen mit zwei herrlichen Treffern bedanken. Es läuft einfach bei der Austria. Aber wir kennen auch die andere, die brutale Seite des Fußballs. Nachfrage bei Wr.-Neustadt-Trainer Heimo Pfeifenberger gefällig?