Zwei Titelgewinne im ÖFB-Cup in Folge sprechen eine klare Sprache, dass der SK Sturm ein großes Augenmerk auf diesen Wettbewerb legt. Die letzte Niederlage im heimischen Pokal liegt entsprechend auch schon knapp drei Jahre zurück. Im Oktober 2021 gingen die Grazer zu Hause in Liebenau im Achtelfinale überraschend als 1:2-Verlierer gegen die SV Ried vom Platz.

Alle zwölf Cup-Matches seither gingen an die „Blackies“, unter anderem wurde Branchen-Primus Red Bull Salzburg zwei Mal auswärts besiegt, auch Lokalrivale GAK konnte in zwei hochemotionalen Derbys niedergerungen werden. Die Jagd auf den Cup-Hattrick startet ebenfalls nicht gerade mit einem Traumlos. „Der SC Krems ist für mich sicher eines der unangenehmsten Lose, das du im Cup in der ersten Runde kriegen kannst. Das ist keine typische Regionalliga-Mannschaft, sondern ein sehr spielstarkes Team mit einigen erfahrenen Ex-Profis“, meint Christian Ilzer.

Der Chefcoach lobt zudem die Qualität von Trainer Jochen Fallmann, der einst beim SKN St. Pölten Bundesliga-Erfahrung gesammelt hat und nun auch diverse Ex-Spieler aus der niederösterreichischen Landeshauptstadt im Kader stehen hat. Einige der bekanntesten Namen stehen gegen Sturm jedoch nicht zur Verfügung.

Michael Ambichl und Dominik Starkl sind nach Kreuzbandrissen rekonvaleszent. Mit Daniel Schütz soll ein anderer Routinier nach Knorpelschaden bald wieder fit sein. Der Steirer aus der GAK-Jugend fungiert inzwischen auch als Co-Trainer.  An Ex-Profis mangelt es trotzdem nicht. Tormann Christoph Riegler verfügt aus vielen Jahren in St. Pölten über relevante Bundesliga-Erfahrung. Auch Florian Sittsam lief früher in der höchsten Spielklasse auf. Für den 29-Jährigen ist es ohnehin eine besondere Partie, durchlief er doch ab dem siebenten Lebensjahr über zwölf Jahre lang die komplette Sturm-Jugend. Paolo Jager übersiedelte im Sommer vom GAK an die Donau.

Über das Highlight der Kremser Cup-Geschichte der muss man nicht lange diskutieren. 1988 sorgten die Niederösterreicher für eine der größten Sensationen der österreichischen Fußball-Historie. Der damalige Zweitligist triumphierte im in Hin- und Rückspiel ausgetragenen Cupfinale gegen den von Ernst Happel trainierten  FC Tirol. Auch diesmal spekuliert man zumindest wieder mit einem Aufsehen erregenden Sieg. Fallmann verweist darauf, dass selbst der FC Bayern im DFB-Pokal gegen Drittligist Saarbrücken die Segel streichen musste.

Für das Kräftemessen gegen Sturm sind bislang 4.000 Tickets verkauft. Sturm wird von rund 1.000 Anhängern nach Krems begleitet. Der Titelverteidiger will auch in dieser Begegnung beweisen, dass man Cup-Matches nicht auf die leichte Schulter nimmt. „Die letzten beiden Cup-Saisonen sind natürlich noch eindringlich in Erinnerung und lösen ein fantastisches Gefühl in uns aus. Deshalb brauche ich nicht extra erwähnen, wie wichtig uns dieser Bewerb ist“, unterstreicht Ilzer.