Kein Drama ohne Austria Klagenfurt. Wenn es allerdings mit einem „Happy End“ zu Ende geht, ist es sozusagen „nur“ halb so wild. Doch zuerst wird nach vor gespult. Das Unternehmen Meistergruppe hätte für die Violetten im Duell mit Austria Lustenau nicht turbulenter beginnen können. Bereits in der vierten Minute machte Florian Rieder den „Abflug“. Der Tiroler grätschte ziemlich unglücklich in einen Gegenspieler und kassierte Rot. Es war übrigens der erste Ausschluss für die Klagenfurter in dieser Bundesligasaison - das hatte letzte Saison noch ganz anders ausgesehen.

Die Kärntner waren in der letzten Runde des Grunddurchgangs in Unterzahl gefordert. Die Vorarlberger agierten völlig unbekümmert und durften in der 25. Spielminute nach einem Eigentor von Thorsten Mahrer über die 1:0-Führung jubeln.

Für die dezimierten Klagenfurter ging es in dieser Begegnung Schlag auf Schlag und das in jeglicher Hinsicht. Nach dem Andy Irving den Strafstoß zum 1:1 verwertet hat, wurde der Schotte anschließend nach einer provozierenden Geste prompt mit der gelben Karte „bestraft“. Sowohl Irving als auch Mahrer (beide fünfte Gelbe) sind beim nächsten Spiel zum Zuschauen verdammt.

"Ein großes Danke an die Steirer"

Emotionsgeladen ging es im Minutentakt weiter. So wurde wenig später auch noch Austria-Chefcoach Peter Pacult auf die Tribüne verbannt. Der Wiener konnte seinen Frust nicht verbergen, kassierte Gelb-Rot.

Die Lustenauer nutzten hingegen ihre Überzahl. Diaby schlenzte den Ball unhaltbar für Austria-Keeper Marco Knaller, der Phillip Menzel (Migräne) kurzfristig ersetzte, ins lange Eck. Die drei Treffer in der Schlussphase wurden für die Kärntner nach 86-minütiger Unterzahl am Ende des Tages ganz schnell zur Nebensache, da sich Sturm Graz gegen WSG Tirol beim 2:0-Sieg keine Blöße gegeben hat. „Wir hätten es gern aus eigener Kraft geschafft, aber im Nachhinein ein großes Danke an die Steirer“, so Christopher Cvetko.

Die Busfahrt dürfte feuchtfröhlich gewesen sein. „Nach dem Tag wird in jedem Einzelnen der Partymensch geweckt.“

Die Sensation war einmal mehr perfekt. Im so schwierigen zweiten Bundesligajahr kämpften sich die Waidmannsdorfer erneut in die Top Sechs. „Es ist Wahnsinn, nachdem wir es letztes Jahr schon geschafft haben. Das noch einmal zu schaffen, ist wie ein Lotto-Sechser mit Zusatzzahl. Ich hätte es aber gerne aus eigener Kraft geschafft. Aber die drei Spiele davor und der Sieg in Graz haben das bewerkstelligt“, sagt Pacult.

Bevor am 2. April der Startschuss für die Meistergruppe fällt, wird die Austria kommenden Freitag einen Test gegen den GAK absolvieren. Und wohin soll die Reise anschließend gehen? „Mit Rang sechs werden wir uns sicher nicht begnügen“, garantiert Cvetko und wünscht sich, „dass die Fans unsere Leistung wertschätzen“.