"Um ganz ehrlich zu sein, bin ich überhaupt nicht der große Redner, sondern ich achte eher darauf, dass ich mit Leistung überzeuge. Doch im anstehenden Derby gegen den WAC werde ich in die Rolle reinschlüpfen“, verdeutlicht Nicolas Wimmer, der nach dem Ausschluss von Thorsten Mahrer (21.) im Schlagerspiel gegen Rapid nun die Rolle des Abwehrchefs übernehmen muss. „Ich verstehe mich extrem gut mit Thorsten. Wir haben uns zu einem richtigen Bollwerk entwickelt. Gegen den WAC werde ich zum Dirigenten. Mal schauen, wer am Samstag an meiner Seite spielen wird.“

Der Oberösterreicher spricht dabei die zahlreichen Langzeitverletzten sowie die gesperrten Mahrer und Turgay Gemicibasi (fünfte Gelbe) an. Welche Verletzung sich Tim Maciejewski zugezogen hat, wird das heutige MR zeigen.

Der Kader wird schön langsam richtig dünn, doch Wimmer, dessen Karriere nach zwei Kreuzbandrissen bereits vor dem Aus stand, präsentiert sich voller Optimismus. „Ich bin gespannt, was sich der Coach einfallen lässt. Und das Gute ist, dass wir zumindest am Anfang wieder elf Spieler auf dem Feld haben“, schmunzelt der 1.90-Meter-Mann.

"Jeder kämpft für jeden"

Dass die Partie gegen die Wiener enorm auf die Substanz gegangen ist, kann Wimmer nur unterstreichen – kein Wunder bei 70 Minuten in Unterzahl. „Auch mit einem Mann weniger, verteidigen wir richtig gut“, sagt der 26-Jährige, der sich als absoluter Glücksgriff für die Violetten entpuppt hat. „Die große Stärke von mir ist, dass ich mich immer optimal positioniere und ich behalte einen guten Überblick, egal wie brenzlig es wird“, erklärt der kopfballstarke Linzer, der den immensen Kampfgeist der Kärntner hervorhebt: „Es gibt derzeit keine Phasen, in denen wir nachlassen. Jeder kämpft für jeden. Das klingt zwar einfach, aber ohne diese Einstellung würden wir nicht so abliefern. Wir rennen jedes Mal, bis wir gar nicht mehr können und warten geduldig auf unsere Chancen. Zudem müssen wir uns vor absolut niemandem verstecken.

Die starke Performance des Aufsteigers macht trotz der Umstände Mut für die kommenden Aufgaben. „Wenn man bedenkt, dass wir sechs Rote Karten heuer kassiert haben, einige Leistungsträger über einen längeren Zeitraum verletzt sind und wir trotzdem nach Halbzeit des Grunddurchganges mit 14 Punkten da stehen, kann sich das sehen lassen.“