Ein Defensivakteur rückt für gewöhnlich nie derart in den Fokus, wie ein Stürmer. Doch seit der Video Assistant Referee (VAR) in den ersten 130 Bundesliga-Spielminuten drei Abwehrspieler von Austria Klagenfurt vom Feld schickte, sind die Verteidiger das Gesprächsthema schlechthin. So muss Austria-Chefcoach Peter Pacult, der in dieser Trainingswoche verschiedene Abwehrvarianten probte, im Heimspiel gegen Hartberg sowohl auf Kapitän Kosmas Gkezos als auch auf Nicolas Wimmer verzichten, noch dazu ist Herbert Paul (Achillessehnenreizung) fraglich. Im Gegenzug kehrt zumindest Maxi Moreira wieder in die Startelf zurück.

Abgesehen davon schlugen die Verantwortlichen der Kärntner hinsichtlich der Personalnot in der Defensive erneut am Transfermarkt zu und gaben die Verpflichtung von Michael Blauensteiner bekannt. Der 26-jährige Rechtsverteidiger stand zuletzt beim Relegationsgegner St. Pölten unter Vertrag und könnte bereits heute gegen die Steirer eine tragende Rolle spielen.

"Letztlich ist es part of the game"

Einer, der bereits vergangene Saison zum Dauerbrenner avancierte, ist Abwehrchef Thorsten Mahrer, dessen 3284 Spielminuten für dementsprechende Aussagekraft sorgen. Trotz seiner langjährigen Bundesliga-Routine verriet der 1,91-Meter-Mann, dass man die Ausschlüsse „schlucken musste. Wir mussten jetzt gleich in den sauren Apfel beißen, deshalb hoffe ich, dass wir unser Pensum der roten Karte in der ersten Saisonhälfte aufgebraucht haben. Die Ausschlüsse waren natürlich extrem bitter, haben der Stimmung aber keinen Abbruch gemacht, eher die Niederlage an sich war zu verdauen. Letztlich ist es ‘part of the game’“.

Auf den VAR angesprochen erklärt Mahrer, dass er der Verwendung des Videobeweises grundsätzlich einiges Positives abgewinnt, jedoch nach ersten Anfängen Optimierungsbedarf sieht: „Es sollte eher ein Notfallschirm sein. Jetzt hat man das Gefühl, dass bei jeder Aktion nach etwas gesucht wird, was man korrigieren könnte. Das sehe ich als Kritikpunkt“, sagt Mahrer, der als Ruhepol die Abwehr dirigiert und Gegner Hartberg als Wundertüte tituliert.

„Heute werde ich die Kommunikation noch etwas erhöhen, da es wichtig sein wird, dass wir unsere Positionen finden“, verspricht der 31-Jährige die Defensive im Griff zu haben.