Es könnte eine noch schwierigere Partie werden, als sonst schon. So ein Trainerwechsel kann eine Dynamik auslösen.“ Eine deutliche Aussage, die sich Austria Klagenfurt im ersten Spiel nach der Ära Christian Ilzer eigentlich verinnerlicht hatte. Jene Devise, die Null so lange wie möglich zu halten, wurde schnell zerschlagen. Die erste Strafraumaktion der Grazer brachte in der ausverkauften Merkur-Arena in der achten Spielminute die Führung für die Hausherren. Mika Biereth flankte zur Mitte und die Kopfball-Klärung fällt genau William Böving vor die Füße.

Die Kärntner versuchten die Initiative zu ergreifen und setzten dementsprechende Duftmarken. Doch kurz nachdem Austrias Kosmas Gkezos nach erneuten Oberschenkelproblemen vom Spielfeld musste, ließen es die Steirer so richtig krachen und brachten die Klagenfurter Defensive insofern ordentlich ins Straucheln. Einleitend erhöhte Seedy Jatta (32.) auf 2:0. Es war pure Effizienz – quasi aus jedem Angriff ein Torerfolg – der energiegeladenen „Blackys“, die vor der Pause ihre Dominanz beim Trainerdebüt von Jürgen Säumel mit zwei weiteren Treffern (Biereth 38., Geyrhofer 40.) ausspielten.

Schadensbegrenzung konnte nach Wiederpfiff nur noch das Motto der Gäste lauten, um nicht noch schlimmer unter die Räder zu kommen. Doch das Torfestival des Tabellenführers fand weiterhin kein Ende. Erneut war es Böving (55.) mit einem sehenswerten Treffer, ehe Biereth (65.) nur zehn Minuten später das 6:0 perfekt machte. In der Nachspielzeit war es Leon Grgic (91.), der den 7:0-Heimsieg krönte und das Stadion zur Partyarena erklärte.

„Das war ein kollektives Black-Out. Ich kann kaum die richtigen Worte finden. Sturm war in allen Belangen besser. Wir haben gefühlt jeden Zweikampf verloren und den Gegner mit groben Fehlpässen eingeladen Tore zu schießen“, brachte es Mittelfeldakteur Tobias Koch auf den Punkt.

Chefcoach Peter Pacult spricht davon, „dass nach dem 0:2 das Kartenhaus völlig zusammengebrochen ist. Sturm hat uns das Fußball-ABC aufgezeigt. Nach so einer Leistung braucht man sich nicht wundern, wenn man mit so einer Klatsche heimfährt“, sagt der Wiener und meint, „dass am Sonntag der Höhepunkt kommen wird. Direkt nach dem Spiel bin ich ziemlich ruhig, aber morgen wird alles rauskommen.“

Es war freilich die höchste Saisonniederlage für die Kärntner, eine Watschn und insbesondere ein Abend, der unverzüglich abzuhaken ist, denn es warten zwei richtungsweisende Spiele.