Neue Episode in der verworrenen Beziehung zwischen Austria Wien und ihrem "strategischen Partner" Insignia: Wie "Sky" am Sonntag berichtete, will die Lifestyle-Gruppe Anteile beim verschuldeten Klub übernehmen. "Ja, wir sind bereit, ein Angebot über 49,9 % des FK Austria Wien vorzulegen", zitierte der TV-Sender den Insignia-Boss Michael Surguladze.
Bedingung dafür sei eine "Neuwahl des Vorstands und die Entbindung des derzeitigen Managements von seinen Aufgaben". Denn dieses führe den Klub aktuell in die "sportliche Bedeutungslosigkeit".
Austria-Vorstand Gerhard Krisch zeigte sich überrascht. "Ich habe keine Offerte von Insignia am Tisch liegen", sagte Krisch in einer Live-Schaltung vor dem Ligaspiel der Wiener bei Austria Klagenfurt. "Wenn dem so ist, dann soll Insignia so wie alle anderen Investoren ein Angebot auf den Tisch legen, das wir sehr detailliert prüfen (...) und ich werde als Vorstand der Aktiengesellschaft unseren Gremien eine Empfehlung aussprechen, mit wem eine professionelle und sinnvolle Zusammenarbeit für die nächsten Jahre vorstellbar ist."
Austria-Vorstand Krisch prüft Angebote
Er führe derzeit mit "vielen anderen Investoren sehr, sehr detaillierte Verhandlungen, wo wir in eine entscheidende Phase kommen", so Krisch. "Die führen wir mit viel Sorgfalt im Sinne der Wiener Austria. Wir werden in den nächsten ein, zwei, drei Wochen diese Entscheidung an die Gremien weitergeben."
Ein Prozent der Anteile an der FK Austria Wien AG waren im Frühjahr laut einem Optionsschein 250.000 Euro wert. Da die Austria bis zu 49,9 Prozent der AG an einen Investor verkaufen will, wären dies etwas mehr als 12 Millionen Euro.
Auch der Georgier Surguladze meinte, die Bewertung des Klubs liege derzeit "bei rund 25 Millionen". Er war im Frühjahr 2021 schwer an Covid-19 erkrankt und bedankte sich im Sky-Gespräch beim Ärzteteam des Wiener AKH. "Ich danke auch meinen Freunden Robert Zadrazil, Andreas Rudas und Frank Hensel für ihre Unterstützung in dieser sehr schwierigen Zeit."