Ab Samstag legt der LASK wieder in der Bundesliga los. Wie groß ist die Vorfreude?
Siegmund Gruber: Momentan bleibt noch nicht viel Zeit dafür, da wir bei uns im Stadion noch so einiges zu tun haben.

Die Heimspiele werden in Pasching ausgetragen, weil die Linzer Gugl zu teuer ist. . .
Nicht nur das. Es sind dort auch immer viele Veranstaltungen, die alles erheblich erschweren. Wir fühlen uns in Pasching jetzt aber, zumindest für die nächsten fünf Jahre, heimisch. Es ist eben unsere Exil-Heimat.

Was passiert nach diesen fünf Jahren?
Dann wollen wir unser neues Stadion in Linz beziehen. Es soll mindestens 15.000 Fans fassen, um auch für internationale Spiele tauglich zu sein.

Tut es Ihnen als ehemaliger Finanzvorstand nicht weh, dass Spiele gegen Rapid oder Sturm in Pasching nun vor nur knapp 7000 Fans ausgetragen werden können?
Nein. Wir haben die billigsten Tickets der Liga, also ist das nicht unsere Haupteinnahmequelle. Das ist das Sponsoring und der VIP-Bereich.

Siegmund Gruber
Siegmund Gruber © LASK

Fans anderer Klubs freuen sich schon auf den LASK. . .
Ich glaube auch, dass ein Verein wie der LASK der Liga gut tut. So wie es auch bei Wacker Innsbruck hoffentlich bald wieder der Fall ist.

Wo wollen Sie sich mit ihrem Klub kurz- und mittelfristig platzieren?
Kurzfristig soll der Abstieg so schnell als möglich kein Thema mehr sein. Mittelfristig wollen wir uns in der Größenordnung von Sturm befinden. Salzburg, Rapid, Austria – das sind andere Dimensionen. Sturm ist jetzt auch noch weit vor uns. Aber das muss unser Ziel sein. Wenn wir unser neues Stadion haben, wollen wir so schön und erfolgreich spielen, dass wir das Stadion auch füllen können. Und dann wollen wir uns im oberen Tabellendrittel etablieren.

Sie haben gesagt, das Land Oberösterreich verträgt nur einen Spitzenklub.
Und dazu stehe ich auch. Ried hat einen guten Job gemacht. Aber während die großen Vereine beim Budget einen Sprung gemacht haben, ist Ried irgendwann stehen geblieben. Langfristig wird man mit einem Budget von rund sieben Millionen Euro in der Bundesliga eben nur hinten herumspielen. Der LASK hat das Potenzial, diesen Schritt weiter zu gehen. Wir können im neuen Stadion Sky-Boxen verkaufen, Business-Club-Plätze. Wir feiern 2018 das 110-Jahr-Jubiläum unserer Fußballsektion. Ein so alter Klub ist eben eine stärkere Marke, als ein Verein, der jünger ist.

Warum haben Sie als einziger Klub mit „Forza ASK“ auch eine eigene Trikot-Marke?
Wir wollen nicht daran verdienen. Wir wollen das schwarz-weiße Wir-Gefühl in Oberösterreich verankern. Als Oberösterreicher soll man stolz sein, den LASK zu haben.

Mit Emanuel Pogatetz und James Holland hat der ehemalige Sportvorstand Jürgen Werner Routiniers zum Klub gebracht.
Unser Kader war sehr jung, wir haben Erfahrung gebraucht. Jürgen Werner ist ein Freund des LASK, steht dem Verein nahe. Wir arbeiten auch mit anderen Beratern zusammen. Wenn es hart auf hart kommt, fragt Trainer Oliver Glasner aber zuerst Werner.