17.000 Besucher vermeldete die Austria, einige Sitze blieben in der zuvor als ausverkauft vermeldeten Partie leer. Punkt 18.37 Uhr wurde das berühmte Band durchschnitten, die um 42 Millionen Euro zumindest zur Hälfte völlig neu aus dem Boden gestampfte Arena des Fußball-Bundesligisten offiziell eröffnet. Violette Legenden waren ebenso wie die Clubspitze schon bei der Einstimmung ins Schwärmen geraten.
"Wenn ich mich heute umschaue und denke, wie wir hier begonnen haben - es ist etwas Unglaubliches passiert", meinte Herbert Prohaska. Die Vereinsikone erinnerte an die eher stimmungsarmen zwei Jahre im Ausweichquartier Happel-Stadion: "Es hat zwar länger gedauert, aber jetzt ist es fertig. Ich freue mich." Präsident Wolfgang Katzian schloss sich an. "Wir sind sehr, sehr happy, zwei Jahre hinter uns gebracht haben."
Prohaskas ehemaliger Mitspieler Ernst Baumeister freute sich ebenfalls. "Ich hoffe, dass die Austria wieder an alte Erfolge anschließen kann. Außer natürlich gegen uns", scherzte der nunmehrige Admira-Cheftrainer. In der Liga gastiert Baumeister mit den Südstädtern Mitte August wieder in Favoriten. Das erste Heimspiel der neuen Saison bestreitet die Austria in zwei Wochen gegen Wacker Innsbruck.
Nachdem monatelang "Endlich z'Haus" bei Violett herbeigesehnt wurde, war es schließlich so weit. Choreografisch unterlegt ging es zum Anstoß. Danach konnte man erahnen, wie sich die Austria künftig präsentieren will. Mit Bright Edomwonyi, Alon Turgeman, Uros Matic, Igor und Thomas Ebner ließ Trainer Thomas Letsch fünf Neue beginnen. Im Mittelfeld agierte die Austria mit einer Raute, vorne mit dem neuen Sturm Edomwonyi/Turgeman.
Dortmund kam ohne seine WM-Starter, aber immerhin mit Akteuren wie Mario Götze, Andre Schürrle, Christian Pulisic und Marcel Schmelzer nach Österreich. Der von rund 800 Fans begleitete BVB steht erst seit Montag im Training, die Austria bestreitet ihr erstes Pflichtspiel kommende Woche im ÖFB-Cup.
Die besseren Chancen hatte dennoch der achtfache deutsche Meister, das 18-jährige schwedische Talent Alexander Isak bezwang den beschäftigten Austria-Schlussmann Patrick Pentz sechs Minuten vor der Pause verdientermaßen. Bei der Austria fehlte bereits Ebner, der nach einem Schlag aufs Knie nach einer Viertelstunde vom Feld musste. Da James Jeggo rund drei Monate verletzt ausfällt und Tarkan Serbest mit einem Wechsel in die Türkei kokettiert, könnte es im zentral defensiven Mittelfeld personell eng werden.
Die Austria hatte gegen Dortmunds zweite Garnitur in der ersten Spielhälfte zwei Chancen. Edomwonyi versuchte es aus guter Position aber mit zu viel Kraft (30.), dann ersprintete Turgeman einen Querpass der Dortmunder, scheiterte jedoch an Schlussmann Marvin Hitz (44.). Hitz blieb als einziger Akteur der Gäste nach der Pause auf dem Rasen. Die Austria wechselte im Verlauf der zweiten Spielhälfte ebenfalls durch. Tor gelang der Letsch-Elf keines mehr. Am Ende zischten dennoch die Luftschlangen.