Österreichs U21-Nationalteam hat sich den schon fix bei der Endrunde 2017 spielenden Deutschen zum Abschluss der Gruppenphase der EM-Qualifikation klar geschlagen geben müssen. In St. Pölten setzte es für die ÖFB-Auswahl am Dienstag ein 1:4 (0:1). Tabellenplatz zwei und die damit verbundene Teilnahme am Play-off zur EM stand schon vorher fest. Die Auslosung dafür findet Freitag in Nyon statt.

Zum Härtetest für die Play-off-Partien im November (7./15. November) war das Heimspiel gegen das laut Teamchef Werner Gregoritsch "stärkste Team Europas" auserkoren worden. Am Ende stand eine deutliche Niederlage zu Buche, das Ehrentor gelang Real Madrids Philipp Lienhart erst in der 86. Minute. Die in der Qualifikation makellosen Deutschen profitierten vor allem in der zweiten Spielhälfte von Österreichs Fehlern. Im U21-Bereich war es im zehnten Duell der neunte deutsche Sieg, nur einmal vor 33 Jahren schaffte Österreich ein Remis.

Gregoritsch bot vor 1570 Zuschauern in der NV Arena seine aktuell stärkste Formation auf, mit dabei war auch der am Wochenende noch beim A-Team weilende Valentino Lazaro. Der Salzburg-Profi begann als Rechtsverteidiger und war von Beginn an gefordert. Die an mehreren Positionen veränderten Deutschen setzten den Hausherren mit ihrem Pressing von Start weg zu.

Nach elf Minuten münzte die Elf von Trainer Stefan Kuntz ihren spielerischen Vorteil auch in ein Tor um. Kapitän Maximilian Arnold zog aus über 30 Meter sehenswert ab, via Lattenunterkante landete der Ball im Netz. Die Österreicher waren auch danach in erster Linie beschäftigt, die deutschen Kombinationen einzudämmen. Kurz vor der Pause ergab sich für Kevin Friesenbichler aber die große Möglichkeit auf den Ausgleich. Allein vor Deutschlands Schlussmann Jannik Huth schoss der Austria-Stürmer diesen aber an.

Lazaro wechselte nach der Pause nach vorne. Der neue Elan der Österreicher wurde aber schnell eingedämmt. Bachmann ließ einen Schuss von Manchester Citys Leroy Sane nach vorne abprallen, Levin Öztunali schloss ab (52.). Davie Selke legte kurz darauf nach einem eklatanten Fehlpass des eingewechselten Andreas Gruber den dritten deutschen Treffer nach (58.).

Janik Haberer war dann noch per Foul-Elfmeter (78.) erfolgreich. Die Österreicher, die sich im Hinspiel beim 2:4 in Fürth noch gut geschlagen hatten, kamen immerhin zum Ehrentreffer: Lienhart stieg nach einem Lazaro-Eckball hoch und verlängerte per Kopf ins lange Eck.

"Wenn einige Spieler bei uns fehlen, die den Qualitätsunterschied ausmachen, wird es schwierig. Deutschland hat eine sehr gute Mannschaft. Sie waren von Tempo und der Passqualität her besser. Die Schlüsselszene war die Chance zum möglichen 1:1, dann wäre es vielleicht besser gelaufen. Wir haben ihnen dann auch das Toreschießen zu leicht gemacht. Es war heute ein Klassenunterschied", sagte Teamchef Werner Gregoritsch.