Der Umgang des italienischen Fußballs mit dem neuartigen Coronavirus wird zum Politikum. Italiens Sportminister Vincenzo Spadafora bezeichnete die Entscheidung der Serie A, den Spielbetrieb trotz der Ausbreitung von Sars-CoV-2 fortzusetzen, als "unverantwortlich".
Beim öffentlich-rechtlichen TV-Sender Rai 2 fragte er am Sonntagabend: "Worauf warten wir denn noch? Auf den ersten Infektionsfall in der Serie A?" Den Ligapräsidenten Paolo Dal Pino griff er direkt an: "Er gibt Entscheidungen immer nur weiter. Es scheint mir, er ist sich des Ernstes der Lage nicht bewusst."
In Italien wurden seit Ende Februar zwar etliche Spiele verschoben oder vor leeren Rängen ausgetragen, so auch das Spitzenspiel am Sonntag zwischen Meister Juventus Turin und Inter Mailand (2:0). Spadafora geht das nicht weit genug, seine Forderung am Sonntagvormittag, die Spiele überhaupt nicht mehr anzupfeifen, wurde jedoch nicht beachtet. Italiens Fußball-Verband (FIGC) hat für Dienstag eine Krisensitzung angekündigt.