Die Serie A hat seit dieser Saison einen steirischen Kapitän. Robert Gucher schaffte als Spielführer des italienischen Klubs Frosinone Calcio den Sensations-Aufstieg aus der zweithöchsten Spielklasse und trifft nun mit der rot-weiß-roten Kapitänsbinde um den Arm plötzlich auf Top-Klubs wie Juventus Turin, Inter Mailand, AS Roma und Co.

Guchers unvergessliches Erlebnis

In den ersten Runden musste der Aufsteiger Lehrgeld zahlen. Mit einem Punkt bildet man derzeit noch das Schlusslicht der Serie A. Am Mittwoch bat Double-Sieger Juve zum Tanz. Aber Robert Gucher fehlte nach seiner Knöchelverletzung gegen AS Rom jedoch beim 1:1-Remis, der Ausfall gegen den Finalisten der abgelaufenen Champions-League-Saison war freilich bitter.

Für Gucher sind die Spiele gegen die italienischen Top-Klubs etwas ganz Besonderes: "Jeder Spieler trainiert, um solche Spiele erleben zu dürfen", strahlte er im ORF-Interview. Sein Einsatz gegen die Roma und deren lebende Legene Francesco Totti hinterließen einen bleibenden Eindruck: "Mit ihm als Kapitän die Platzwahl zu machen, das war natürlich ein unglaubliches Erlebnis, das ich nie mehr vergessen werde." Einziger Wermutstropfen: Gegen die Römer musste Gucher schon nach einer Viertelstunde vom Platz und verpasste deshalb auch das darauffolgende Spiel gegen Bologna. Die Verletzung soll bald überstanden sein, ein Einsatz gegen Juventus wäre aber zu früh gekommen.

Kann Frosinone die Großen ärgern?

Für Frosinone wird es ein harter Kampf in der Liga, gegen Rekordmeister Juve wurde jetzt aber einmal der erste Punkt geholt. Wobei das Team in alle fünf bisherigen Spielen kein schlechtes Bild abgab. Das ist vor allen Dingen erstaunlich, zumal der Klub seit Jahren am Stamm der Mannschaft festhält und sogar mit Spielern verlängert wurde, die bereits in der dritten Liga beim Klub waren.

"Keiner hat damit gerechnet. Die Stadt ist auf die Serie A auch gar nicht richtig vorbereitet, das muss man offen und ehrlich sagen. Egal, ob es um das Sadion oder um die Trainingsbedingungen geht. Es wird das Bestmögliche daraus gemacht", schilder Gucher. Frosinone steht seit dem Aufstieg kopf. Nun will man die großen Namen der Serie A ärgern und am liebsten heute Abend mit der "Alten Dame" beginnen. Dabei hat der Aufsteiger ein Ass im Ärmel: "Wir sind wie eine Familie. Es ist der Teamspirit, der uns den Erfolg gebracht hat."