Es war der Transferkracher des Sommers, als Cristiano Ronaldo bei Real Madrid seine Zelte abbrach und zu Juventus Turin wechselte. Warum der Portugiese tatsächlich die "Galaktischen" verließ? Die spanische Zeitung "El Mundo" will es wissen - gekränkte Eitelkeit und mangelnde Unterstützung im Steuerprozess sollen den Auschlag gegeben haben.

So bahnte sich laut der spanischen Zeitung bereits im Mai 2017 Ronaldos Wechsel an. Damals trafen sich der Superstar, sein Agent Jorge Mendes sowie seine Anwälte in der Villa des Europameisters. Grund seien die Steuerprobleme Ronaldos gewesen. "Ich habe gesagt, ich will kein Risiko eingehen. Ich habe nicht studiert. Das einzige, was ich in meinem Leben gemacht habe, ist Fußball zu spielen", wird Ronaldo von "El Mundo" zitiert. Aber er sei "nicht dumm", daher bezahle er seine Anwälte über die Maßen gut, um sich mit der Steuerthematik nicht beschäftigen zu müssen und keinen Ärger zu bekommen. Das ging bekanntlich schief.

Ronaldo soll zwischen 2011 und 2014 Werbeeinkünfte am Fiskus vorbeigeschleust haben. 18,8 Millionen musste Ronaldo nachzahlen, dazu erhielt er eine zweijährige Haftstrafe auf Bewährung. Im Zuge dessen vermisste er dabei die fehlende Unterstützung seines Ex-Klubs. Eine solche hätte etwa Lionel Messi bei seinen Steuerproblemen vom FC Barcelona sehr wohl erhalten. So hätten die Katalanen das Gehalt des Argentiniers entsprechend angehoben. Real ging bei Ronaldo hingegen auf Distanz.

Ebenfalls bitter für Ronaldo: Messi und Neymar hätten bei Barcelona weit mehr verdient, als er bei Real. Außerdem wäre er bei den "Königlichen" stets hinter Legende Alfredo Di Stefano gereiht worden. Ein harter Tritt gegen die Eitelkeit Ronaldos. "Sie setzen mich immer hinter Di Stefano. Ich weiß nicht, was ich noch machen soll", habe Ronaldo demnach gegenüber seinen Vertrauten geklagt.

Warum sich der Superstar, der derzeit auch mit dem Vorwurf der Vergewaltigung zu kämpfen hat, dann für Juventus entschieden hat? "Ich mag sie, weil sie ein strukturierter Klub sind. Ich habe nicht vergessen, dass sie mich holen wollten, als ich noch bei Sporting war", wird Ronaldo zitiert.