Der 33-Jährige hoffe, dazu beitragen zu können, dass Italiens Rekordmeister die Champions League gewinne, die der Club zum letzten Mal 1996 für sich entschieden hat, sagte der Portugiese am Montag bei seiner Vorstellung in Turin vor 300 Journalisten aus aller Welt.
"Ich versuche den Italienern zu beweisen, dass ich auf maximalem Niveau, an der Spitze spiele. Ich werde mich gut vorbereiten." Der von Champions-League-Seriensieger Real Madrid verpflichtete Torjäger sagte, seine Karriere sei bisher "ein Traum" gewesen. Nach neun Jahren und einer "brillanten" Zeit bei Real zu Juventus zu wechseln, sei eine "einfache" Entscheidung gewesen, weil Juve "eines der besten Teams der Welt" sei.
Cristiano Ronaldo beantwortete bei seiner Präsentation gelassen Frage für Frage. Auf Portugiesisch, Spanisch, Englisch. Einmal musste er lange lachen. Ob Juventus' Angebot das einzige gewesen sei? "Ja, es war das einzige", betonte der Europameister mit breitem Grinsen.
Die "Jahrhundertwende" und die "neue Ära im italienischen Fußball", von der die Medien seit Bekanntwerden des spektakulären Transfers pausenlos sprechen, begannen am Montag offiziell vor dem Ärztezentrum von Juve. Die Anhänger des Clubs, die in Scharen und mit Smartphones in den Händen zum "Ronaldo-Day" gekommen waren, machten dem portugiesischen Neuankömmling unmittelbar klar, was sie von ihm erwarten. "Bring uns den Champions-League-Titel", skandierten sie. Ronaldo gab Autogramme und winkte den Fans, dann verschwand er zum obligatorischen Medizin-Check, den er am Nachmittag erfolgreich absolvierte.
"Ich bin nicht hier hergekommen, um Urlaub zu machen", sagte Ronaldo. "Ich bin hier, um die Vereinsgeschichte zu prägen. Mich interessiert nur, immer zu gewinnen und immer das Beste zu geben." Er, der fünffache Gewinner der Champions League, wisse, wie schwierig es sei, die begehrte Trophäe zu gewinnen - und gab sich dann auch bescheiden: "Ich hoffe, mithelfen zu können." Mehrfach machten die Journalisten Ronaldos Alter zum Thema, mehrfach betonte der 33-Jährige, dass er darauf nichts gebe. "Ich bin anders. Das Alter zählt nicht. Ich fühle mich gut, ich bin elektrisiert."
Ronaldo ist fest entschlossen, Italiens Top-Club an die Spitze des europäischen Fußballs zu führen - und Niederlagen wie im Champions-League-Finale 2017 (gegen Real Madrid) oder im Viertelfinale der Königsklasse dieses Jahr (ebenfalls gegen Real) vergessen zu machen. Juve-Coach Massimiliano Allegri ist überzeugt, dass diese Mission gelingt.
Doch nicht nur in sportlicher Hinsicht sind die Erwartungen an den Stürmer riesig. Ronaldo ist längst eine Marke, "CR7" ist ein Garant für klingelnde Kassen beim Merchandising und bei Sponsorenverträgen. Am Wochenende machten Gerüchte die Runde, wonach Juve kurz nach Bekanntgabe des Transfers in einer Nacht mehr als 500.000 Ronaldo-Trikots verkauft haben soll.
Auch am Ende der Pressekonferenz posierte Ronaldo noch einmal mit dem Trikot mit der obligatorischen Rückennummer 7, die der Kolumbianer Juan Cuadrado an ihn abtrat. Für den Turiner Traditionsverein ist die Ablösesumme an Real in Höhe von 112 Millionen Euro ein absolutes Novum - und hat finanzielle Bedenken aufgeworfen. Doch die Rekordausgaben könnten sich am Ende durch die Strahlkraft Ronaldos rechnen.