Es waren zwei höchst unterschiedliche Stilrichtungen, die das englische Fußball-Publikum am Sonntag an der Anfield Road vorgeführt bekam. Auf der einen Seite das Streben von Manchester City nach der Perfektion des Pep Guardiola, auf der anderen Seite die von Liverpool durchgezogene geradlinige, schnörkellose Umsetzung der Idee des Jürgen Klopp. Letztere führte in diesem englischen Klassiker diesmal zum Erfolg.
In Hälfte eins hatte sich kein Team klare Vorteile herausspielen können, die Chancen waren gleich verteilt, der torlose Spielstand entsprach den Darbietungen. Nach der Pause jedoch verschärfte City die Tonart, Kevin de Bruyne und Phil Foden versuchten, Erling Haaland gewinnbringend in Szene zu setzen, dann landete der Ball im Tor, der Treffer wurde jedoch wegen eines vorangegangenen Fouls des Norwegers zurecht nicht anerkannt.
Starke Abwehr, starke Konter
Was machte Liverpool? Die Reds verteidigten sich unter Anleitung eines diesmal überragenden Virgil van Dijk äußerst geschickt und fanden in einigen schnell vorgetragenen Kontern beste Möglichkeiten vor. Mo Salah vergab eine Topchance und wurde am Ende doch noch zum Matchwinner.
Nach einem weiten Abschlag von Torhüter Allison Becker ließ der Torjäger aus Ägypten den sonst tadellosen Joao Cancelo stehen, zog allein auf Ederson und schoss zum 1:0 ein. Manchester City fand trotz vehementer Bemühungen keine passende Antwort mehr und musste nach 100 Minuten die erste Saisonniederlage in der Premier League zur Kenntnis nehmen.
Weil Arsenal zuvor Leeds mit 1:0 bezwungen hatte, liegen die Londoner nun vier Punkte vor City in Front. Liverpool ist Achter, der Abstand zum Spitzentrio ist mit zehn Punkten noch immer beträchtlich. Salzburg-Gegner Chelsea setzte sich bei Aston Villa durch zwei Tore von Mason Mount mit 2:0 durch. Es war ein sehr schmeichelhafter Erfolg für die "Blues", denn die Gastgeber vergaben eine Fülle von Chancen.