Die Hütteldorfer setzten sich am Donnerstagabend im Duell zweier Rekordmeister mit Dinamo Zagreb mit 2:1 (2:1) durch und zogen nach Punkten mit dem kroatischen Serienchampion gleich. Marco Grüll (9.) mit seinem 10. Pflichtspieltor in dieser Saison und Kapitän Maximilian Hofmann (34.) trafen schon vor der Pause. Für die Kroaten war ein Treffer von Mislav Orsic (24.) zu wenig.
Der Heimerfolg vor 22.300 Zuschauern im Allianz Stadion war die Belohnung für einen starken Auftritt samt klarem Chancenplus von Rapid. Die zuvor gegen Genk (0:1) und bei West Ham United (0:2) punkt- und torlos gebliebenen Wiener meldeten sich damit im Aufstiegsrennen zurück. Neben Zagreb und Rapid hielt vorerst auch Genk bei drei Punkten, die Belgier trafen im Abendspiel aber noch auf West Ham (6). Europäisch geht es für Rapid am 4. November (21.00 Uhr) in Zagreb weiter.
Rapid nahm das Heft von Beginn an in die Hand, war aggressiv, mutig und entschlossen, genauso wie es Coach Dietmar Kühbauer auf dem Weg zu einem Erfolgserlebnis von seinen Schützlingen gefordert hatte. Ercan Kara hätte schon in der sechsten Minute das 1:0 machen können, rollte den Ball vom Sechzehner allerdings in die Arme von Zagreb-Tormann Dominik Livakovic. Unabhängig davon war drei Minuten später der Traumstart perfekt. Kelvin Arase hielt den Ball auf der Seite gerade noch im Spiel, ließ einen Gegenspieler aussteigen und nach seiner Hereingabe traf Grüll aus elf Metern ins Eck.
Rapid ging zweimal in Führung
Die Wiener begnügten sich mit dem Vorsprung nicht und drängten auf das 2:0, das nicht fiel, da Kara nach Aiwu-Lochpass an Livakovic scheiterte (13.) und Robert Ljubicic nach Grüll-Vorarbeit im Strafraum den Ball nicht richtig traf (14.). Die Gäste kamen erst nach 20 Minuten etwas besser in die Partie, da rettete Leo Greiml bei der ersten Zagreb-Chance. Ihre zweite Möglichkeit ließen sich die Kroaten nicht entgehen. Ein Freistoß wurde geklärt, kam danach aber wieder hoch in den Rapid-Strafraum, wo Orsic zu viel Platz bekam und vom Elfer abschließen konnte.
Die Wiener ließen sich dadurch aber nicht aus dem Konzept bringen, diktierten in der vielleicht besten Hälfte in dieser Saison das Geschehen und wurden immer wieder gefährlich. Vier Minuten, nachdem Kara drübergeschossen hatte, war es der aufgerückte Hofmann, der den alten Vorsprung wiederherstellte.
Bei einer Grüll-Freistoßflanke waren die Kroaten mehr auf Kara fixiert, Hofmann profitierte davon und köpfelte ein. Auf der anderen Seite fand Orsic die Doppelpack-Chance vor, scheiterte aber an Paul Gartler (37.). Rapid verabsäumte es bei Abschlüssen von Grüll (42./Freistoß) und Maximilian Ullmann (44.) nachzulegen.
Turbulente Schlussphase
Nach dem Seitenwechsel waren die Zagreber gezwungen, mehr zu machen, Rapids Abwehr stand allerdings bombensicher, weshalb der Ausgleich nicht wirklich in der Luft lag. Rapid war dem dritten Treffer näher, Kara fand aber wieder in Livakovic seinen Meister (69.) wie später auch Grüll (77.). Der Ex-Rieder untermauerte mit einer starken Vorstellung einmal mehr seinen Status als Topverstärkung im Sommer, neben seinen Toren hält er nun auch bereits bei fünf Assists.
In der Nachspielzeit wurde es dann noch einmal turbulent auf dem Feld, gab es nach einem Foul von Koya Kitagawa an Josip Misic einen Tumult. Die ukrainische Schiedsrichterin Katerina Monsul behielt allerdings den Überblick. Die mehr als 2.000 kroatischen Fans zündeten da einen von zahlreichen Böllern im Gästesektor und fielen so negativ auf. Stimmungstechnisch hatten sie mit den Anhängern der Wiener mithalten können.
Bei Dinamo kamen die Ex-Austrianer Marin Leovac und Emir Dilaver nicht zum Zug. Für Rapid, das auch nach dem dritten Europacupspiel gegen Zagreb ungeschlagen ist, geht es am Sonntag in der Liga in Hartberg weiter, da soll der Aufwärtstrend mit sieben Punkten aus drei Pflichtspielen prolongiert werden.