Der Liveticker zur Nachlese

Der LASK hat Geschichte geschrieben! Die Linzer setzten sich im Sechzehntelfinale der Europa League nach einer starken Leistung gegen den AZ Alkmaar mit 2:0 durch. Beide Treffer gingen auf das Konto von Marko Raguz (44. [Elfmeter], 50.), der bereits im Hinspiel das 1:0 für die Linzer erzielte. Nach dem 1:1 aus der vergangenen Woche in den Niederlanden stiegen die Oberösterreicher somit mit einem Gesamtscore von 3:1 in die nächste Runde auf, der Achtelfinalgegner des LASK wird am Freitag ab 13.00 Uhr in Nyon ausgelost.

Auf der Gugl, die anders als das Stadion in Wals-Siezenheim nicht vom Sturmtief "Bianca" betroffen war, schickte LASK-Trainer Valerien Ismael dieselbe Elf aufs Grün wie vor einer Woche. Nach einer stadionweiten Choreografie hatten die Gastgeber in einer flott geführten Partie die erste nennenswerte Möglichkeit: Thomas Goiginger wurde nicht an seiner Flanke auf den zweiten Pfosten gehindert, Marko Raguz ließ mit seiner Direktabnahme aber nur das Außennetz zappeln (6.). Auf der anderen Seite produzierte Calvin Stengs den ersten gefährlichen Torschuss der Gäste, sein Versuch aus der Distanz ging aber rechts am Tor vorbei (12.).

Raguz trifft doppelt

In der 19. Minute kam schließlich Dominik Frieser nach einem perfekt vorgetragenen Angriff aus kurzer Distanz zum Kopfball, Gäste-Torhüter Marco Bizot konnte das 1:0 aber per Fußabwehr verhindern. Im Gegenzug hatte Oussama Idrissi plötzlich zu viel Platz, traf aber vor dem Tor die falsche Entscheidung und flankte den Ball ins Toraus. Nach einer halben Stunde schloss Stengs innerhalb des Linzer Sechzehners ab, Alexander Schlager konnte den Flachschuss aber festhalten. Dann hatte Raguz den dritten Hochkaräter für den LASK am Fuß, Bizot fuhr aus kurzer Distanz aber die Hand aus und konnte den Abschluss blocken. Kurz vor Schluss der ersten Hälfte entschied Schiedsrichter Srdjan Jovanovic nach einem Foul von Idrissi an Reinhold Ranftl auf Strafstoß. Dem vorausgegangen war ein verheerender Ballverlust im Spielaufbau der Holländer. Raguz ließ sich nicht zweimal bitten und verlud Bizot zur Halbzeitführung.

Nur unmittelbar nach Wiederanpfiff machten die Linzer dann alles klar. Raguz kam nach einem langen Einwurf im Strafraum mit etwas Glück zum Ball und wuchtete den Ball unhaltbar zum 2:0 ins lange Eck (50.). In weiterer Folge musste Alkmaar mehr Risiko nehmen, schaffte es aber trotz sichtlichem Bemühens nicht, zwingend zu werden. In einer hektischen Schlussphase setzte Kapitän Teun Koopmeiners einen Freistoß auf das Tornetz, in der Nachspielzeit strich ein Distanzschuss am Pfosten von Alexander Schlager vorbei.

Das Weiterkommen der Linzer ist gleichbedeutend mit dem größten internationalen Erfolg der Vereinsgeschichte. Zudem setzte sich eine für holländische Klubs negative Serie fort: Noch nie hat der LASK auf der Gugl gegen niederländische Vereine verloren (0:0 gegen Utrecht 1987 und 4:1 gegen Eindhoven in der Gruppenphase des laufenden Bewerbs im November 2019). Alkmaar blieb im Europacup in drei Spielen gegen österreichische Vereine ohne Sieg. Der LASK hingegen konnte den siebenten Sieg in seinen acht europäischen Heimspielen über die vergangenen beiden Saisons einfahren. Einzige Wehrmutstropfen sind die Sperren von Philipp Wiesinger und Petar Filipovic für das Achtelfinal-Hinspiel. Beide waren vorbelastet in die Partie gegangen und sahen jeweils Gelb, Wiesinger kurz vor Schluss sogar Gelb-Rot.

Die Stimmen zum Spiel:

Alexander Schlager: "Es ist ein unglaublicher Moment, einfach nur zum Genießen. Es ist ein fantastisches Gefühl. Auf das, was wir geschafft haben, können wir irrsinnig stolz sein. Von der spielerischen Leistung war es nicht unser bestes Spiel. In nächster Zeit wird genug auf uns hereinprasseln, wir müssen fokussiert bleiben."

Marko Raguz: "Es war ein super Donnerstagabend. Wir haben das Spiel ab der ersten Minute kontrolliert. Chapeau und danke an die ganze Leistung von der ganzen Mannschaft. Die Fans haben uns wieder getragen. Es war sehr, sehr cool. Wir freuen uns schon auf die nächste Runde. Wir können genießen, jetzt kommt sicher ein cooler Gegner auf uns zu."

James Holland: "Ich bin stolz auf die Mannschaft, es war ein ganz schwieriges Spiel für uns. Wir haben das super gemacht. Wir haben hinten nicht zu viel zugelassen, haben das überragend gemacht. Die Demut ist sehr wichtig, das gehört zum Verein. Es ist egal, wer jetzt kommt. Wir genießen es."

Peter Michorl: "Wir haben sehr, sehr viel Demut. Wir wissen, wie viel Arbeit darin steckt. Kämpferisch war es top. Der Aufstieg ist verdient. Solche Spiele sind nicht alltäglich für uns, wir hauen alles rein. Im Moment gelingt uns das ganz gut."

Valerien Ismael: "Die Reise geht weiter, wir nehmen das mit. Großes Kompliment an die Mannschaft, das war ein großer Fight. Am Anfang haben wir Nervosität gemerkt, dann haben wir das 1:0 gemacht, das hat uns gutgetan. Wir haben die Farben schwarz-weiß wieder hochgehalten, für den Verein, die Stadt, das Land Oberösterreich und für die Fünfjahreswertung."