Back to the roots – zurück zu den Wurzeln! Unter diesem Motto steht die heutige Europa-League-Partie zwischen RB Leipzig und dem FC Salzburg. Die „Verbundenheit“ der beiden Klubs (siehe links) entpuppt sich auch bei einem Blick auf den Kader der Deutschen. Mit Peter Gulacsi, Dayot Upamecano, Kevin Kampl, Stefan Ilsanker, Marcel Sabitzer und Konrad Laimer verdienten sechs Akteure ihr Geld zuvor in der Mozartstadt.

Mit einer zweijährigen Unterbrechung, um in Mattersburg Spielpraxis zu bekommen, stand Stefan Ilsanker von 2001 bis 2015 bei den Salzburgern unter Vertrag und gewann neben dem Meistertitel 2006/07 auch das Double 2013/14 sowie 2014/15. „Für mich als Salzburger ist das ein ganz besonderes Spiel. Vor allem das Duell gegen meinen Vater Herbert, der in Salzburg Tormanntrainer ist, wird ganz speziell“, sagt der 29-Jährige, der die wichtigste Frage schnell geklärt hat. „Ich habe sofort die Mama gefragt, für wen sie die Daumen drückt. Der Papa wird nicht erfreut sein, aber sie hält natürlich zu mir.“

Der 29-fache ÖFB-Teamspieler freut sich, dass seine Familie und seine Freunde bei beiden Spielen im Stadion die Daumen drücken werden. Dass es zwischen Vater und Sohn zur Informationssperre vor der Partie kommt, hält Ilsanker nicht für notwendig. „Unsere Scouts, Trainer und Videoanalysten kennen den Gegner so gut, da gibt es fast keine Geheimnisse.“

Nicht ganz so brisant sieht Marcel Sabitzer, der mit den Salzburgern in der Saison 2014/15 das Double gewann und Torschützenkönig wurde, die heutige Begegnung. „Ich habe zu Salzburg keinen Kontakt. Viele von damals sind ja auch weg. Nur meine Eltern freuen sich, dass ich in Österreich Europacup spiele“, sagt der 24-jährige Grazer. „Wir haben mit Salzburg, Celtic Glasgow und Rosenborg Trondheim aber immerhin Gegner erwischt, bei denen wir uns ewige Reisen nach Osteuropa ersparen.“

Als Bundesliga-Spieler der Saison 2016/17 und dreifacher Doublegewinner verließ Konrad Laimer als bisher Letzter Salzburg in Richtung Leipzig. Damals brillierte der heute 21-Jährige im zentralen Mittelfeld, ehe er im Vorjahr bei den Sachsen auch als rechter Außenverteidiger eingesetzt wurde. „In diesem Spiel gibt es eine Extraportion Motivation“, sagt der Aberseer, der sich auf einen Gegenspieler besonders freut. „Stefan Lainer und ich sind sehr gute Freunde. Wir kennen uns lange, verstehen uns super, sind trotz des Wechsels noch sehr oft in Kontakt und fahren sogar zusammen auf Urlaub.“

Unterschiede zwischen Rangnick und Hasenhüttl

Als Trainer steht bei Leipzig heute jener Mann an der Seitenlinie, der Salzburg zwischen 2012 und 2015 als Sportdirektor erst richtig erfolgreich gemacht hat. Ralf Rangnick übt diesen Job auch beim Bundesligisten aus, coacht die Truppe aber auch nach dem Abgang von Ralph Hasenhüttl bis zur Ankunft von Julian Nagelsmann im Juli 2019. „Ralf Rangnick ist ruhig, detailliert und versucht immer, etwas Neues zu finden, erfolgreich zu sein. Für mich ist es kein Nachteil, weil ich mit ihm schon in der Aufstiegssaison 2015/16 als Trainer zusammengearbeitet habe. Aber klar ist, dass es für ihn und uns als Mannschaft kein einfaches Jahr wird, weil wir auf drei Hochzeiten tanzen, aber nur einen kleinen Kader haben“, sagt Sabitzer.

Eine weitere Europacup-Großtat von Salzburg ist also nicht ausgeschlossen ...