Rapid schwebt in der Fußball-Europa-League weiterhin auf der Erfolgswelle. Nach Siegen über Villarreal und Dinamo Minsk behielten die Hütteldorfer am Donnerstag mit Viktoria Pilsen auch gegen den dritten Gruppe-E-Gegner die Oberhand. Nach dem knappen, aber verdienten 3:2-Erfolg im Ernst-Happel-Stadion gegen den tschechischen Meister ist der erstmalige Aufstieg in die K.o.-Runde zum Greifen nahe.

Und auch Österreich profitiert von den Erfolgen und liegt durch die Rapid-Siege bei 24,300 Punkten auf Rang 16, nur noch 1,083 Punkte hinter Rumänien auf Platz 15. Liegt Österreich am Saisonende auf Rang 15 würde das für 2017/18 wieder fünf Europacup-Startplatze bringen.

Ein Punkt reicht

Rapid selbst kann schon mit einem Punkt in zwei Wochen in Pilsen kann der Tabellenführer aus Wien vorzeitig das Sechzehntelfinalticket lösen. Trotz der optimalen Ausgangsposition traten die Wiener aber auf die Euphoriebremse. "Wir hatten eine super erste Hälfte der Gruppenphase mit tollen Ergebnissen. Es warten aber noch drei schwierige Spiele. Wir haben uns eine gute Ausgangsposition geschaffen, nicht mehr und nicht weniger", schilderte Rapid-Trainer Zoran Barisic seine Sicht. Und ein überglücklicher Kapitän Steffen Hofmann ergänzte: "Wir haben uns schon einen guten Vorsprung erspielt, durchatmen kann man aber noch nicht."

Tatsächlich könnte es in der Gruppe E noch ganz eng werden, besteht doch die Möglichkeit, dass am Ende mit Rapid (9), Villarreal (6) und Pilsen (3) gleich drei Teams bei zwölf Punkten halten. In diesem Fall würde die bessere Bilanz in einer Dreiertabelle den Ausschlag geben. Pilsen müsste dafür allerdings alle drei ausstehenden Spiele gewinnen, Rapid nicht nur am 5. November in der Doosan-Arena gegen die Tschechen, sondern auch bei Villarreal verlieren und Minsk zum Abschluss besiegen. Auch Villarreal müsste natürlich noch einmal gegen Minsk gewinnen.

Stolzer Trainer

Nach den starken Auftritten der Barisic-Truppe auf europäischem Boden im bisherigen Saisonverlauf ist so eine enge Konstellation aber nicht zu erwarten. "Ich bin glücklich, dass es die Mannschaft geschafft hat, unsere Fans glücklich zu machen. Ich bin stolz, vor allem wenn man bedenkt, welche Leistung sie noch beim WAC gebracht hat", freute sich Rapids Coach über die Reaktion nach dem bitteren 1:2 in Wolfsberg.

Dadurch reicht Pilsen im Heimspiel ein Sieg mit 1:0 oder 2:1 um den direkten Vergleich mit Rapid für sich zu entscheiden, der bei Punktegleichheit zweier Teams schlagend werden würde. "Wir waren zu passiv, haben das Spiel von Rapid zu wenig gestört, sie haben uns ausspielen können. Wir haben aber noch eine Chance und müssen jetzt schauen, dass das Rückspiel für uns besser ausfällt", hat Pilsen-Trainer Karel Krejci den Aufstieg noch nicht abgeschrieben.