"Ich habe den Eindruck, dass man drakonischere Strafen verhängen sollte. Indem man solche Kameraden einfach mal für ein paar Tage aus dem Verkehr zieht", sagte Marco Rose am Freitag, "und ein paar Tage wegsperrt, dann würde man dort möglicherweise den einen oder anderen zum Nachdenken anregen, sich wie ein normaler, sozialer Mensch zu verhalten."

Henrichs hatte nach dem Sieg im Pokal-Viertelfinale gegen Borussia Dortmund Einblick in seine persönlichen Nachrichten in den sozialen Netzwerken gegeben. Dort waren der 26-Jährige und seine Familie massiv rassistisch und antisemitisch angefeindet worden. Henrichs, der nun rechtliche Schritte in Erwägung zieht, möchte sich öffentlich dazu nicht weiter äußern.

"Es ist anonym und feige"

Rose stellt sich wie der Klub vor seinen Spieler. "Es ist ganz wichtig, dass man immer wieder Zeichen setzt und sich gegen Rassismus und Hass im Netz stellt", sagte der 46-Jährige. "Es ist anonym, feige, aus dem Wohnzimmer, aus dem Schlafzimmer, aus dem Klo einfach Parolen loszulassen." Roses Befürchtung ist allerdings, dass man das zum Thema mache, "aber zwei Tage später ist es vergessen. Wie so viele Dinge, wenn es um Grundsätzliches geht."