Der Hamburger SV hat den Aufstieg in die deutsche Fußball-Bundesliga verspielt. Die Hamburger mussten sich nach einem 1:0-Hinspielsieg am Montagabend im Relegations-Rückspiel gegen Hertha BSC Berlin mit 0:2 (0:1) geschlagen geben. Mit Trainer Felix Magath rettete ausgerechnet eine HSV-Legende die Berliner, die seit 2013 weiter ununterbrochen im Oberhaus vertreten sind. Der HSV dagegen muss sich auf ein fünftes Jahr in der 2. Bundesliga einstellen.

Die entscheidenden Tore erzielten Dedryck Boyata (4.) und Marvin Plattenhardt (63.) jeweils nach Standardsituationen. Boyata traf nach einem Eckball von Plattenhardt per Kopf. Herthas Herr der ruhenden Bälle war nach Seitenwechsel dann selbst mit einem direkten Freistoß aus spitzem Winkel, bei dem sich HSV-Keeper Daniel Heuer Fernandes verschätzte, erfolgreich.

Hertha präsentierte sich gegenüber der matten Darbietung im Hinspiel, das der HSV höher hätte gewinnen können, wie ausgewechselt und vermied den siebenten Abstieg der Clubgeschichte. Auch eine späte Gelb-Rote Karte gegen Lucas Tousart änderte daran nichts mehr (96.). Magath hatte die Berliner im März übernommen. Für seinen Ex-Club HSV, mit dem er einst schon als Spieler unter Ernst Happel große Erfolge gefeiert hatte, wurde der 68-Jährige zum Partycrasher.

Der Großteil der 55.000 Fans verließ das Hamburger Volksparkstadion bitter enttäuscht. Nach fünf Ligasiegen in Folge zum Saisonabschluss und dem gewonnenen Relegations-Hinspiel gelang der letzte Schritt zum Wiederaufstieg erneut nicht. Nach dem erstmaligen Abstieg des Bundesliga-Gründungsmitglieds 2018 war der HSV in Liga zwei dreimal auf Rang vier gelandet. Heuer reichte es als Dritter erstmals zur Relegation. Ins Ziel schafften es die Norddeutschen aber erneut nicht.

Damit behielt in der Relegation zwischen dem Erst- und Zweitligisten in Deutschland einmal mehr der oberklassige Verein die Oberhand. In nunmehr 14 Duellen seit 2009 setzten sich mit Nürnberg (2009), Fortuna Düsseldorf (2012) und Union Berlin (2019) nur drei Zweitligisten durch.